Kalenderverlag und KI

"KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz"

15. Mai 2025
Jule Heer

Künstliche Intelligenz verändert auch die Welt der Kalender. Wie gehen Verlage mit den Chancen und den Herausforderungen um, die durch KI entstehen?

KI bewusst ­spielerisch ­eingesetzt: "­Dancing Animals" von Ackermann.

In vielen Kalenderverlagen wird KI bereits punktuell in kreative Prozesse eingebunden – primär als unterstützendes Werkzeug. "Selbstverständlich haben wir schon KI verwendet, allerdings nur punktuell, zum Beispiel zur Bildrecherche oder beim Erstellen von Moodboards", sagt Stefanie Folle, Verlagsleiterin der Neumann Verlage. Auch für die Entwicklung von Sprüchen oder Rätseln nutze das Team generative Text-KI, um Inhalte vorzustrukturieren. Die finale Gestaltung bleibe jedoch klar beim Kreativteam: "Künstliche Intelligenz ist ein Werkzeug, aber kein Ersatz. Wir wollen ja auch eine bestimmte Qualität gewährleisten."

Ähnlich äußert sich Kerstin Dönicke, Programmleiterin bei Athesia: KI sei "ein spannendes Tool", das sie als Handwerkszeug verstehe. In der Reproduktion etwa bringe sie einen klaren Effizienzgewinn, da Prozesse beschleunigt werden könnten. Auch bei der Titelfindung oder als Unterstützung beim Verfassen von Texten für die Meta­daten könne die Technologie hilfreich sein. Ab und an allerdings darf die KI auch selbst kreativ werden: Beim Harenberg-Kalender "Impossible Selfies" etwa kamen KI-generierte Porträts historischer Per­sönlichkeiten wie Albert Einstein und Napoleon zum Einsatz. Bei Korsch entstand der Wandkalender "­Remix. KI mischt große Kunst" mithilfe von Midjourney. Thematisch wurden klassische Kunststile mit experimentellen Coverdesigns kombiniert, was neue visuelle Perspektiven eröffne, erzählt Produktmangerin Judith Geh von den ­Erfahrungen des Korsch-Teams.

Mit Börsenblatt Plus ins Branchengeschehen eintauchen

Sie wollen diesen B+-Artikel weiterlesen?
Nutzen Sie unsere B+-Angebote ab 5 €/Monat:.

Mit B+ haben Sie Zugriff auf alle Plus-Artikel sowie auf das aktuelle E⁠-⁠Paper und das Heft-Archiv seit 2019.

Börsenvereinsmitglieder und Abonnierende des Print-Heftes können B+⁠-⁠Inhalte ohne zusätzliche Kosten nutzen. Mehr dazu hier.

Um B+ zu abonnieren/nutzen, müssen Sie sich bei Börsenblatt Online registrieren.