Markenprofile stärker schärfen

Große Verlage sind oft wie Tanker: kraftvoll, aber nicht so flott und wendig wie ein Segler. Das zu ändern, hat sich Carina Mathern vorgenommen, seit Februar Verlagsleiterin von cbj, cbt, Penguin Junior und Tulipan. »Wir müssen gegenüber dem Buchhandel, aber auch für die Kreativen, deutlicher herausarbeiten, wofür welcher Verlag in unserem Kinder- und Jugendbuchportfolio steht«, analysiert Mathern. 

• Klare strategische Vorgabe ist nun, dass cbj im Kinderbuchbereich »Bücher macht für Kinder zwischen drei und elf Jahren, bei denen die jungen Leser:innen sagen: ›Dieses Buch möchte ich haben!‹ – unabhängig davon, ob es von den Eltern auch gleich als ›pädagogisch wertvoll‹ empfunden wird«. In das cbj-Angebot werden auch Massmarket-Themen und Brands aufgenommen: »Es geht uns darum, Kinder aus allen gesellschaftlichen Schichten, an allen Orten, an denen sie sich aufhalten, zu erreichen.« 
• Penguin junior dagegen konzentriert sich auf erwachsene Käufer: »Was finden Eltern und Schenkende gut, zu welchen Titeln greifen sie, wenn sie Bücher für den Nachwuchs aussuchen?« Von der bislang vorrangigen Pappe soll das Programm nun bis hoch zum erzählenden Kinderbuch gehen. 
• cbt bleibt die Heimat des Taschenbuchs, »vor allem für Zweitverwertungen des traditionell starken cbj Jugendbuch-­Programms, das aktuell auf Young-Adult-Erfolgsautorinnen setzt, aber auch für Erst- und Originalausgaben im Jugendbuch«. 
• Tulipan schließlich steht »für die unkonventionelleren, besonderen und künstlerischen Bücher; vom Bilderbuch bis zum Kinderbuch darf es hier auch experimentell zugehen«.

Die neue Sichtbarkeit der Kinder- und Jugend­buchverlage drückt sich auch durch eine eigenständige Wahrnehmung der Labels aus, heißt: ein eigener Stand auf der Leipziger Buchmesse, ebenso in Bologna; in Frankfurt am Main wird das Kinder- und Jugendbuch dieses Jahr noch in den Penguin-Random-House-Stand integriert sein.