E-Lending

Pfeiffer-Poensgen will alle an einen Tisch bringen

27. Januar 2022
von Sabine van Endert

Um faire Rahmenbedingungen beim E-Lending zu schaffen, regt Isabel Pfeiffer-Poensgen, Vorsitzende der Kulturministerkonferenz, einen Runden Tisch an, an dem Autor*innen sowie Vertreter*innen der Verlage, des Bibliotheksverbandes, des Bundes und der Länderministerien zusammenkommen.

Bei einem Treffen des Deutschen Bibliotheksverbandes mit der Vorsitzenden der Kulturministerkonferenz und Kultur- und Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen, ging es neben bibliothekspolitischen Themen, wie der Sonntagsöffnung von Bibliotheken und dem Fachkräftemangel, insbesondere um den Verleih von E-Books durch Bibliotheken

„Nur im Dialog mit allen Beteiligten können angemessene Rahmenbedingungen für alle erreicht werden, und dafür braucht es nun die Unterstützung der Politik", so Pfeiffer-Poensgen laut Mitteilung des Bibliotheksverbands. Die Vorsitzende der Kulturministerkonferenz möchte deshalb einen Runden Tisch anregen, an dem Autor*innen sowie Vertreter*innen der Verlage, des Bibliotheksverbandes, des Bundes und der Länderministerien zusammenkommen. Außerdem will sie sich dafür einsetzen, dass das Thema zwischen der neuen Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und den Ländern beraten wird. 

Frank Mentrup, Präsident des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv): „Der dbv ist den Kulturminister*innen in den Ländern sehr dankbar, dass sie über den Bundesrat im März 2021 einen Vorschlag mit einer fairen Kompromisslösung für Autor*innen, Verlage und Bibliotheken beim E-Lending eingebracht haben. Dieser Vorschlag muss nun von den Ländern und der neuen Bundesregierung wieder aufgegriffen werden, damit die Zusage des Koalitionsvertrages, `faire Rahmenbedingungen' beim E-Lending zu schaffen, erfüllt werden kann und damit Bibliotheken endlich auch in der digitalen Welt ihrem gesellschaftlichen Auftrag im vollen Umfang nachkommen können.“

Vertreter der Buchbranche hatten zuletzt im Oktober an die Politik appelliert und darauf hingewiesen, dass die von den Bibliotheken geforderte „Zwangslizenzierung“ von E-Books die wirtschaftliche Grundlage der Buchbranche gefährde. Die Initiative „Fair Lesen“ wurde von über 1.500 Autor:innen, Verleger:innen und Buchhändler:innen unterzeichnet. Alle Beteiligten sollten die Möglichkeit haben, "miteinander zukunftsfähige Lizenzmodelle zu entwickeln", so die Haltung der Unterzeichner; dies könne "nur ohne gesetzlichen Zwang zu einem gerechten und nachhaltigen Ergebnis führen.“

Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, wies überdies darauf hin, dass die Bibliotheken deutlich unterfinanziert seien und dass dieses Problem nicht auf die Autorinnen, Autoren und Verlage abgewälzt werden dürfe.