Pressebörse der Österreichischen Privatverlage

"Sie können entscheiden, wo das Interesse hinfällt"

4. Juni 2025
Redaktion Börsenblatt

Die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Privatverlage hatte gestern zu ihrer jährlichen Pressebörse mit anschließendem Sommerfest in die Österreichische Botschaft in Berlin eingeladen. Rund 80 Gäste nutzten die Möglichkeit, um mit Verlagen ins Gespräch zu kommen und sich über ihre Programme zu informieren.

Pressebörse der Österreichischen Privatverlage in Berlin

Pressebörse der Österreichischen Privatverlage in Berlin

Die Qualität österreichischer Literatur werde in Deutschland aufmerksam wahrgenommen, versicherte Johanna Rohland-Lindner, die Direktorin des Österreichischen Kulturforums. Sie hieß die Gäste in Vertretung des neuen Botschafters Alexander Marschik willkommen. Johanna Rohland-Lindner betonte, in Berlin sei das Interesse an österreichischer Literatur sowohl in den Auslagen der Buchhandlungen als auch in den Programmen der Kooperationspartner im Literaturbereich spürbar und hob die Kraft der Literatur hervor. Zwar hätten Literatur und Kunst nicht den Auftrag, politisch zu sein und doch erlebe man immer wieder, wie künstlerische Werke aus sich heraus gesellschaftlich und demokratisch wirksam seien. Denn sie griffen relevante Themen unserer Zeit auf und öffneten neue Perspektiven. „Besonders die Literatur hat eine bemerkenswerte Kraft uns zu sensibilisieren“, sagte sie. „Sie ist eine Einladung zur Empathie und ein stiller Beitrag zu einer offenen, demokratischen Gesellschaft, die Vielfalt nicht nur nicht fürchtet, sondern als Bereicherung darstellt und begreift.“ Johanna Rohland-Lindner bedankte sich zudem bei Henrike Blum vom Literaturbüro Wien, die die beliebte Pressebörse auch in diesem Jahr wieder „mit größter Sorgfalt“ vorbereitet habe.

Johanna Rohland-Lindner

Johanna Rohland-Lindner, Direktorin des Österreichischen Kulturforums, bei ihrer Ansprache in der Österreichischen Botschaft in Berlin

Alexander Potyka, Picus-Verleger und Sprecher der ARGE Österreichische Privatverlage, appellierte an die Verantwortung von Buchhändler:innen und Journalist:innen und riet ihnen, auch jenseits ausgetretener Pfade zu schauen, um Qualität zu erkennen, die noch nicht alle entdeckt haben: „Sie können entscheiden, wo das Interesse hinfällt. Sie können eigene Wege gehen.“

Alexander Potyka, Picus-Verleger und Sprecher der ARGE Österreichische Privatverlage

Alexander Potyka, Picus-Verleger und Sprecher der ARGE Österreichische Privatverlage

Im Anschluss an die Börse wurden die Gespräche im Botschaftsgarten bei Wiener Tafelspitz und Grünem Veltliner fortgesetzt. Mit dabei waren in diesem Jahr: Bibliothek der Provinz, Braumüller Verlag, Czernin Verlag, Droschl Verlag, Edition Korrespondenzen, Folio Verlag, Haymon Verlag, Otto Müller Verlag, Passagen Verlag, Picus Verlag, Promedia Verlag und Drava/Wieser Verlag.