Umsätze vom Januar bis Oktober

US-Verlage mit moderatem Minus

16. Dezember 2020
von Börsenblatt

Die US-Verlage haben von Januar bis Oktober insgesamt ein Prozent weniger erwirtschaftet, als im Vorjahreszeitraum. Besonders stark legten im Corona-Jahr E-Books und Hörbuch-Downloads zu. Das geht aus der aktuellen Erhebung StatShot der AAP  hervor. Richtig schlecht sieht es dagegen für die stationären US-Buchhandlungen aus.

Im regelmäßigen StatShort-Report der Association of American Publishers (AAP) werden Verlagsumsätze auf dem Publikumsmarkt und im Bereich Materialien für Schulen und Hochschulen erfasst. Im Oktober wurden insgesamt 1,2 Milliarden Dollar eingespielt, das waren 7,3 Prozent mehr als im Oktober 2019. Für die ersten zehn Monate des Corona-Jahrs stehen die kumulierten Einnahmen bei 12,4 Milliarden Dollar (circa 10,1 Milliarden Euro), plus 1,0 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs.

Publikumsmarkt im Plus

Hier stiegen die Umsätze der US-Verlage im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent auf 960,6 Millionen Dollar. Von Januar bis Oktober ging es sogar 6,9 Prozent aufwärts auf 6,9 Milliarden Dollar – gegenüber der Vorjahresperiode.

Nach Formaten sah es für die ersten zehn Monate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum so aus: Hardcover (Umsatz: 2,6 Milliarden Dollar; plus 6,9 Prozent), Paperbacks (2,1 Milliarden Dollar; plus 3,3 Prozent), Taschenbücher (Mass Market) (187,7 Millionen Dollar; minus 0,9 Prozent) und Pappbücher (154,8 Millionen Dollar; plus 18,3 Prozent)

E-Books und Hörbuch-Downloads legten im Zeitraum Januar bis Oktober, wohl ein Effekt der Corona-Pandemie, am stärksten zu: Mit E-Books nahmen die US-Verlage 956,3 Millionen Dollar ein (plus 16,5 Prozent) – im Oktober, separat betrachtet waren es plus 20,4 Prozent (auf 96,9 Millionen Dollar). Jeweils zur Vergleichsperiode des Vorjahrs. 

Hörbuch-Downloads brachten im Oktober 56,9 Millionen Dollar ein (plus 14,3 Prozent) und in den ersten zehn Monaten 553,6 Millionen Dollar (plus 17,3 Prozent). Physische Hörbücher verzeichneten sowohl im Oktober (minus 32,4 Prozent; 3,0 Millionen Dollar) als auch in den ersten zehn Monaten (minus 33,7 Prozent; 19,8 Millionen Dollar) deutlich weniger Umsatz.

Bildung

Mit Titeln im Bildungsbereich nahmen die US-Verlage (Veränderung jeweils im Vergleich zur Vorjahresperiode) im Oktober 248,3 Millionen Dollar ein (plus 31,9 Prozent), in den ersten zehn Monaten 5,5 Milliarden Dollar (minus 9,3 Prozent).

Dabei:

  • Higher Education: Oktober: 93,4 Millionen Dollar (plus 280,2 Prozent); Januar bis Oktober: 2,6 Milliarden Dollar (plus 2,3 Prozent)
  • PreK-12-Materialien: Oktober: 103,9 Millionen Dollar (minus 14,0 Prozent); Januar bis Oktober: 2,4 Milliarden Dollar (minus 21,1 Prozent)
  • Fachbuch: Oktober: 47,0 Millionen Dollar (plus 22,0 Prozent); Januar bis Oktober: 500,5 Millionen Dollar (plus 3,3 Prozent)

Universitätsverlage: Oktober: 4,0 Millionen Dollar (minus 7,6 Prozent); Januar bis Oktober: 41,2 Mllionen Dollar (plus 2,2 Prozent).

Für den "AAP’s StatShot" liefern rund 1.360 US-Verlage Daten.

Stationärer Buchhandel tief im Minus

Die stationären US-Buchhandlungen stecken dagegen tief im Minus: Sie erwirtschafteten nach vorläufigen Angaben des U.S. Census Bureau, wie "Publishers Weekly" berichtet, im Oktober 446 Millionen US-Dollar (circa 365 Millionen Euro) und damit 27,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat (618 Millionen Dollar). Im September hätte es mit minus 27,7 Prozent einen ähnlichen Wert im Jahresvergleich gegeben – so sei zumindest keine weitere Verschlechterung zu verzeichnen.

Von Januar bis Oktober kumuliert sank der Umsatz der stationären US-Buchhandlungen um 31 Prozent auf 4,97 Milliarden Dollar (Januar bis Oktober: 7,19 Milliarden Dollar).