Unverrückbare Parameter?

Anfang des Jahres erhielten wir die Anfrage des Landesverbands Nord, beim Regionaltreffen in Rastede zum Thema »Logistik: Rückgrat und Achillesferse des Buchhandels?« mit zu diskutieren. Die Frage, ob wir das tun wollen, stellte sich nicht. Das Thema brennt unter den Nägeln! Seit Jahren sprechen wir in der Branchenpresse, bei Branchentreffen, mit Buchhandlungen und mit Verlagen über die defizitäre Logistik. Mit Putins unsäglichem Angriffskrieg hat sich die Kostenproblematik innerhalb kürzester Zeit zum Kostenschock ausgeweitet. Energie, Material, Sprit, gepaart mit Arbeitskräftemangel, Konzentration im Handel, verändertem Einkaufsverhalten und steigender Inflation verschärfen die Situation zusehends. Und es wird weitergehen mit der bereits angekündigten Erhöhung und Ausweitung der Lkw-Maut und einem weiteren Anstieg des Mindestlohns. Was tun?

• Prozessoptimierungen? Seit Jahren wird an allen Schrauben gedreht, die Spielräume sind weitgehend ausgereizt.
• Neue Geschäftsfelder? Natürlich. Es ist nur logisch, dass wir das, was wir gut können, auch für andere tun. Und trotzdem verortet sich Umbreit weiterhin in dieser Branche!
• Preise und Margen erhöhen? Das ist dringend notwendig. Die Margen hängen aber in vielen Fällen eng am Ladenpreis. So wichtig die Preisbindung für uns alle ist und bleibt – sie schränkt uns in der aktuellen Situation dramatisch ein, wenn Preissteigerungen auch jetzt nur zögerlich und oft nur bei Novitäten erfolgen. Den Ruf nach höheren Preisen hören wir allerorten. Für mich ist er aber nur dann glaubwürdig, wenn sich so manche Marktteilnehmer im Handel bei Titeln mit freien Preisen nicht trotzdem unterbieten. Die Branche kann und darf sich meiner Meinung nach ein größeres Preis-Selbstbewusstsein leisten.
• Leistung verändern und einschränken? Kooperieren? Das werden die Themen sein, mit denen wir uns zu beschäftigen haben.