Aus dem Sonderheft Dienstleister: Verlagssoftware

So finden Sie die richtige Verlagssoftware

11. Juni 2021
von Sabine Schmidt

Die Suche nach der passenden Verlagssoftware ist kein Selbstläufer – zumal das IT-Themenfeld sich sehr schnell weiterentwickelt. David Best von Berlin Consulting erklärt, worauf man achten sollte.

Um welche IT-Themen geht es aktuell für Verlage?
Automatisierung ist ein wichtiges Thema. Ebenso die Nutzerfreundlichkeit der Software: die Frage, was aufwendig und sperrig ist, was man vereinfachen und verbessern kann. Und sehr wichtig, weil dort oft noch Luft nach oben ist: das Metadatenmanagement, also das Anliegen, die Sichtbarkeit eines Titels im Internet zu erhöhen. Insgesamt ist Digitalisierung aber ein individueller Prozess, Verallgemeinerungen sind schwierig. Ein großer Publikums­verlag hat meist andere Themen auf der Agenda als ein Fachverlag oder ein kleiner Spezialverlag, ein Kinderbuch- oder ein Musikverlag – letztlich ist jeder Einzelfall zu sehen.  

Ist Corona ein Digitalisierungstreiber auch für Verlage?
Die aktuelle Situation spielt tatsächlich eine große Rolle. Als die Buchhandlungen geschlossen waren, wurden sie fast komplett ins Netz übertragen: die Präsenz in Regalen, die Sichtbarkeit am POS, die Beratung. Hierfür galt es, digitale Alternativen zu finden. Das alles wird aber auch nach Corona ein Thema bleiben – der Grad der Digitalisierung wird nicht mehr auf den Stand vor der Pandemie zurückkehren. 


Welche Art von Beratung suchen Verlage bei Ihnen?
Bei unseren IT-Projekten lassen sich drei große Themenbereiche ausmachen: IT-Strategie, IT-Systemauswahl und Prozessoptimierung. Bei Strategieprojekten erarbeiten wir, wie sich die IT langfristig aufstellen soll. Das umfasst eine Betrachtung der gesam­ten Systemlandschaft sowie Themen wie Projektmanagement, Service und Support sowie Organisation bei der IT. Bei Systemauswahlprojekten prüfen wir die vorhandene IT oder suchen für die Kund*innen nach einem neuen System. Der dritte Projektblock betrifft Prozesse und Prozessoptimierungen – auch das hängt häufig mit den eingesetzten IT-­Systemen zusammen. 

Die Anpassung oder sogar Erneuerung der IT ist ein aufwendiges Projekt. In welchen Zeiträumen sollte man denken?
Bei kleineren digitalen Tools sollte es eher um ein Jahr gehen. Bei größeren Systemen können es drei bis fünf Jahre sein – besser drei, denn wir bewegen uns hier in einem sehr dynamischen Umfeld. Die Zahl an eingesetzten Tools und Systemen steigt, und der Trend geht eher weg von großen, monolithischen Systemen hin zu einer Vielfalt kleinerer, spezialisierter Lösungen.

Ab wann ist es für einen Verlag sinnvoll, sich mit seiner Software auseinanderzusetzen?
Am besten ist es, die Software kontinuierlich im Blick zu haben. Sicherlich geht das nicht immer, gerade in kleineren Häusern ­reichen die Ressourcen dafür oft nicht. Trotzdem sollte man sich umgehend damit befassen, sobald es irgendwo hakt oder man den Eindruck hat, besser sein zu können, wenn man nur die ­richtigen Tools hätte. 

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