2020: Das Coronavirus breitet sich aus, Quarantäneregelungen lassen Schulen und Läden schließen, Menschen stürmen in die Supermärkte für Toilettenpapier – und Ruben Felder beginnt, Germanistik zu studieren. Seit er vier Jahre alt ist, träumt er vom "Studententum": "Sich Wissen aneignen, umgeben von Leuten, die alle interessiert sind – ich habe mir das Studium als eine glorreiche Zeit vorgestellt." Doch es kommt anders, als erwartet. "Corona hat den meisten meiner Lebenspläne einen Strich durch die Rechnung gemacht."
Ein Jahr zuvor: Ruben Felder erhält unter anderem für die Aufführung des von ihm verfassten Theaterstücks "Requiem für einen Verrückten" den Ingomar Senz Kulturpreis des Comenius Gymnasiums in Deggendorf, an dem er im selben Jahr das Abitur abschließt. Beflügelt von seiner Liebe zum Theater schreibt er sich zunächst für das Studium der Theaterwissenschaften an der LMU München ein und beginnt 2020 in der Statisterie des Bayerischen Staatstheaters zu arbeiten: "Ich wollte die Heiligen Hallen sehen, wie die Großen es gemacht haben." Eines Tages möchte er vom Theater leben können. "Tja, aber es kam alles ganz anders." Globale Pandemie, Lockdown. "So ziemlich das Erste, was geschlossen wurde, war das Theater." Als Verdienstausfall überweist man ihm 30 Cent. "Der Traum Theater lebt aber nun mal sehr davon, dass man ihn auslebt. Das Erlebnis kommt durch die Bretter, durch den Geruch, dadurch, dass man was anfassen kann." Also sucht Ruben Felder etwas Neues.