Cebit

Neue IT-Trends: Signale für die Buchbranche

4. März 2010
von Börsenblatt
Wie jedes Jahr gibt die Computermesse Cebit auch 2010 wichtige Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft. Ob Breitbandversorgung, Cloud Computing oder die wachsende Palette bei mobilen Endgeräten – auch Unternehmen der Buchbranche können interessante Neuentwicklungen entdecken. Eindrücke aus Hannover.

Trend Nummer 1: Connected Worlds
Unter diesem Motto sind auf der Cebit Lösungen und Zukunftsvisionen zu sehen, bei denen die alte Trennlinie zwischen mobilen und stationären Anwendungen aufgehoben wird. Beispiel: Handys, mit denen sich Rechner und Haushaltsgeräte von unterwegs aus steuern lassen. Oder ein zentraler Datenspeicher im Haus, auf den alle mobilen und stationären Geräte zugreifen können. Wer wie Barsortimente oder Druckereien über eine Logistikflotte verfügt, kann diese künftig von jedem Ort aus managen: Mit dem Fahrzeugortungsprogramm GPSaugeMI6, das Empfangsgeräte umfasst, die in das Fahrzeug eingebaut werden, und die PC-Anwendung GPS Explorer, die sich auch als App auf das iPhone laden lässt.

Trend Nummer 2: Cloud Computing
Immer mehr Software-Anbieter gehen dazu über, Lösungen "in the cloud" anzubieten. Unternehmen können sich so direkt über eine Web-Plattform mit Speicherplätzen, Rechenkapazitäten und Anwendungen versorgen und müssen keine komplette IT-Struktur im eigenen Hause aufbauen. Auf der Cebit präsentiert Amazon seinen neuen Geschäftszweig Amazon Web Services mit zehn verschiedenen Mietsoftware-Modellen. Beim Cloud Computing werden Programmmodule auf unterschiedlichen Servern gespeichert, um freie Speicherplätze zu nutzen und Energie zu sparen. Wie sicher dieses nicht immer Verfahren ist, darüber ist in einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT) mehr zu erfahren.

Trend Nummer 3: Smartphones, Tablets und Netbooks
Mobile Endgeräte sind im Vormarsch: Anbieter wie Nokia, Sony Ericsson oder LG Electronics stellen in Hannover Smartphones mit Touchscreens vor: Asus, Acer, Dell und andere Computerhersteller zeigen ultraleichte Notebooks, Netbooks mit dreh- und klappbarem Monitor oder Tablets (etwa der Multitouch Tablet von Hanvon). Daneben sind auch einige neue E-Reader mit großen Displays zu sehen, unter anderem von Netronix, Pocketbook und Asus (DR-900).

Trend Nummer 4: Multimedia im Klassenzimmer
Das von Microsoft auf der Cebit eingerichtete digitale Klassenzimmer ist ein Medien- und Publikumsmagnet. Schulklassen kommen zu Besuch und lösen an Notebooks, einem Multitouch-Tisch und an einem interaktiven Whiteboard Aufgaben. Die Unterrichtskommunikation läuft über die Software live@edu von Microsoft. Bisher sind komplett vernetzte digitale Klassenzimmer noch die Ausnahme. In Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und anderen Bundesländern gibt es aber Pilotprojekte. Für Bildungsverlage eröffnet sich hier ein neues Geschäftsfeld.

Trend Nummer 5: Breitband für alle
Unternehmen der Buchbranche im ländlichen Raum sind – wie Unternehmen anderer Wirtschaftssparten auch – bei der Versorgung mit Breitbandanschlüssen für die schnelle Datenübertragung häufig benachteiligt. Das soll sich nun ändern. Kanzlerin Angela Merkel kündigte in Hannover an, bis zum Jahresende 99 Prozent aller Haushalte an das Breitbandnetz anzuschließen. Sowohl der Bund als auch die Länder haben Projekte initiiert, die den Ausbau der Netze vorantreiben sollen. Wie sich Versorgungslücken auf kommunaler und regionaler Ebene überwinden lassen, zeigt eine Untersuchung der Agentur ateneKOM (Agentur für Kommunikation und kommunales Management), die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie) durchgeführt wurde.