Der Umsatz mit analogen und digitalen Medien für das Lernen und Unterrichten in den Schulen und Volkshochschulen fiel demnach auf knapp 460 Mio. Euro - ein Minus von 2% verglichen mit 2008. In den beruflichen Schulen gingen die Umsätze sogar um 5 % und in der Erwachsenenbildung um 6 % zurück; in den allgemein bildenden Schulen wurde ein Minus von einem Prozent registriert. Hauptursache hierfür waren deutlich geringere Ausgaben der privaten Haushalte: Sie gaben 2009 3 % weniger als in 2008 für den Bildungsmedienkauf ihrer Kinder aus. Von den Eltern kam 2009 nur noch etwas mehr als jeder dritte Euro beim Kauf von Schulbüchern und Lernsoftware. 2005 war es noch jeder zweite Euro.
Mit 327 Mio. Euro für Schulbücher, Lernhilfen und Lernsoftware in den allgemein bildenden Schulen, minus 1 % gegenüber dem Vorjahr, war der Umsatzeinbruch 2009 schwächer als noch im Juni desselben Jahres von der Branche befürchtet worden war. Allerdings stecken hinter diesen Zahlen gegensätzliche Entwicklungen in den Bundesländern: In 2009 haben bereits viele kommunale Schulträger die Lernmitteletats gekürzt, insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein (jeweils minus 5 %) und das trotz Konjunkturprogramm II durch die Bundesregierung - einem Finanzierungsprogramm, das die Schulträger vor allem beim Schulbau und der Renovierung gewaltig entlastet hatte. Eine positive Entwicklung gab es nur in Hessen, wo die Lernmittelausgaben um 5 % stiegen. Ein Plus von circa 10 Mio. Euro gab es im Saarland: Allerdings war dies eine einmalige Anschubfinanzierung des Landes wegen der Umstellung vom Elternkauf auf die Schulbuchmiete und bedeutet (fast) keinen Neukauf mehr für die nächsten drei Jahre.
Innerhalb der Produktgruppen schwankten die Umsatzeinbrüche zwischen 0 % und -5 % und waren bei jenen Medienarten (z.B. Lernhilfen) höher, die typischerweise von den Eltern gekauft werden. Genauere Zahlen können erst Mitte des Jahres genannt werden. Ein Trend hielt 2009 weiter an: Wer ein Lehrwerk kauft, der erhält zugleich auch digitale Inhalte – als DVD eingesteckt im Buch oder als Code, mit dem man im Download-Bereich der Verlage Software und digitale Inhalte abrufen kann. Die eigenständigen Umsätze mit Lern- und Unterrichtssoftware sind weiterhin rückläufig. Die Schulen erwarten, dass digitale Inhalte ins Schulbuch eingepreist werden.
Der Branchenumsatz ist in den letzten Jahren rückläufig und liegt bei nur noch 460 Mio. Euro. Neben der Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte seit Beginn der Wirtschaftskrise machen der Branche v. a. die Etatkürzungen bei den kommunalen Schulträgern zu schaffen.