Ausbildung

Runder Tisch zur Ausbildung in Seckbach

21. Mai 2010
von Börsenblatt
In der Debatte um den Mediacampus in Frankfurt-Seckbach haben der Börsenverein und die Geschäftsführung des Mediacampus die Initiatoren des Offenen Briefes jetzt zu einem Gespräch eingeladen.

Dazu gibt es einen Offenen Brief der Mediacampus-Geschäftsführerin Monika Kolb-Klausch, den wir hier im Wortlaut veröffentlichen: 

"Die momentane Diskussion um die Inhalte der Ausbildung in Seckbach nehme ich sehr ernst. Die unterschiedlichen Beiträge spiegeln schließlich die vielen Facetten, Fragen, Vorstellungen und Sorgen unserer gesamten Branche wider. Der Buchmarkt ist von Veränderungen geprägt: Wir haben die Chance, das Buch auch über die digitalen Verbreitungsmöglichkeiten als Leitmedium unserer Gesellschaft zu stärken. Dabei muss für eine erfolgreiche Zukunft die Balance zwischen Wirtschaft und Kultur, der bislang identitätsstiftenden Aufgabe unserer Branche, gehalten werden. Das betrifft die Arbeit in den Verlagen und Buchhandlungen, die Arbeit, die der Verband für seine Mitglieder leistet, und es betrifft selbstverständlich auch die Ausbildung. Die Diskussion über Anforderungen, Bandbreite und Schwerpunktsetzungen in der Ausbildung innerhalb der Branche, im Verband, auf dem mediacampus frankfurt und mit den Auszubildenden ist deshalb von zentraler Bedeutung.

In der Bildungsarbeit unserer Branche wurde in den vergangenen Jahren der Nachwuchs für zukünftige Erfolge in Buchhandel und Verlagen gestärkt, dabei wurden auch viele neue Formate der Lehre und Ausbildung etabliert. Denn den Wandel in der Ausbildung zu begleiten, ist derzeit unsere wichtigste Aufgabe. Die Anforderungen an den Nachwuchs in unserer Branche sind sehr groß und sie werden nach Einschätzung der Verlage und Buchhandlungen ständig größer. Dazu gehören Themen wie Kulturvermittlung, Literatur, Markt- und Medienbeobachtung, rechtliche Fragen, Betriebswirtschaft, Datenbanken, neue Produktformen und vieles mehr. Genau deshalb ist unsere Branche so spannend. Doch eines ist allen Aktivitäten gemein: Wirtschaftlichkeit muss der Kern eines jeden Branchenunternehmens sein und die Voraussetzung für inhaltliche Vielfalt und flächendeckenden Handel. All das muss in der Ausbildung abgebildet werden – so unser Anspruch. Und dazu muss sich die Ausbildung ständig verändern und weiterentwickeln, denn ihre Aufgabe ist es, Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten.

Zusammen mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels werde ich die Diskussion mit den Auszubildenden über die Anforderungen und Bedürfnisse an Ausbildung in Buchhandlungen und Verlagen an einem runden Tisch weiterführen und habe dazu die fünf Initiatoren des Offenen Briefes zu einem Gespräch eingeladen. 

Unabhängig davon stehen ich persönlich, die Kolleginnen und Kollegen des mediacampus frankfurt, aber auch die Berufsbildungskollegen und -kolleginnen des Börsenvereins jederzeit und gerne für ein Gespräch zur Verfügung. Ich appelliere zudem an den Nachwuchs: Bringen Sie sich direkt ein und nutzen Sie dazu Veranstaltungen, wie das Nachwuchsparlament im Rahmen der Berliner Buchtage, die Foren auf der Frankfurter Buchmesse, das einmal im Jahr stattfindende Treffen des Vorstands mit dem Branchennachwuchs in Seckbach, und nicht zuletzt auch die Sprecherin des Nachwuchses, die Sie gewählt haben. Treten Sie in den dauerhaften Dialog mit uns – am liebsten direkt und persönlich."