Neue Fragen um fehlerhaftes Kafka-Buch

"Keine Ahnung"

13. November 2011
von Börsenblatt
Eine unglaubliche Geschichte erhält ein weiteres Kapitel: Die fehlerhafte Kafka-Ausgabe des Verlags Gehlen und Schulz wurde offenbar doch nicht von der EU gefördert. Woher das Geld stammt, ist unklar.
Eine zwei Millionen Exemplare umfangreiche, öffentlich finanzierte und vor Fehlern strotzende Ausgabe von Kafkas Roman »Das Schloss« hatte der Verlag Gehlen und Schulz an Schulen in Österreich und Deutschland verschenkt. Literatur sei kein »Rechtschreib-Wettbewerb«, wurden haarsträubende Fehler lapidar abgetan. Die „FAZ" hat nun recherchiert, dass das Buch, anders als vom Verlag angegeben, soweit bekannt ist, gar nicht durch EU-Gelder mitfinanziert wurde. Man habe keine Hinweise auf eine Förderung, hat die EU mitgeteilt.

 

Der Verleger Adrian Schulz hat dies mit einer neuen, bizarren Stellungnahme kommentiert: „Ich habe keine Ahnung, wer das jetzt finanziert hat – EU, Österreich, BMVIT, egal. Ich habe auch keine Ahnung, wie diese Tippfehler in das Buch gekommen sind." Aber das sei auch unerheblich: „Rechtschreibung hin oder her – das interessiert doch niemand. Keiner kann richtig schreiben."