Zukunftskonferenz 2013 diskutiert Kundenbedürfnisse

Lesestoff in jeder Lebenslage

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Buchkäufer mögen es effizient, schnell und bequem, digital und gedruckt, sie suchen nach Inspiration und Austausch. Ändert sich das bis 2020? Und wenn ja: Was bedeutet das für die Branche, für jedes einzelne Segment? Zum Auftakt der Zukunftskonferenz analysieren die 150 Teilnehmer schonungslos den Status quo, diskutieren über Trends.
Schritt eins ist geschafft: Zum Auftakt der zweitägigen Zukunftskonferenz auf dem Mediacampus Frankfurt haben die Teilnehmer einen Blick nach vorn geworfen – dorthin, wo sich ihre Kunden bewegen. Sie nahmen sich Zeit, stellten bohrende Fragen. Kann das stationäre Sortiment künftig noch die Bedürfnisse seiner Kunden erfüllen? Welche Rolle spielen Online-Shops, neue Sharing-Modelle und die sogenannten nicht-buchhändlerischen Absatzmärkte?


Aufgeteilt in sieben Arbeitsgruppen suchten sie gestern einen Nachmittag lang nach Antworten darauf  – jeweils für einzelne Warengruppen (Belletristik, Sachbuch, Ratgeber, Reise, Kinder- und Jugendbuch, Fachbuch/ Wissenschaft, Schulbuch/ Ausbildung und Fortbildung). Am Ende zeigte sich: Dass es aus ihrer Sicht zwar einen großen gemeinsamen Nenner gibt – das Internet, der Reiz neuer Technologien und Geschäftsmodelle, das unbedingte Bedürfnis nach Effizienz –, aber auch zentrale Unterschiede. Was für die Belletristik gelte, könne beim Schulbuch oder im Segment Fachinformation ganz anders sein.

Solange sich die Kultusministerien – zum Beispiel - nicht darauf verständigten, in großem Stil Geld für mehr Technik in die Schulen zu pumpen, sei das Schulbuchgeschäft für den stationären Buchhandel im Grunde eine sichere Bank, während Romane in zunehmenden Maß künftig wohl über andere Kanäle ihren Weg zum Leser fänden. An der Diskussion über das stationäre Sortiment fiel vor allem auf, dass die Teilnehmer dem unabhängigen Sortiment derzeit unterm Strich mehr zutrauen – als den Filialisten.

Die eigenen Potenziale erkennen und nutzen

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, hatte zur Einstimmung auf das Tagungsmotto (Content und Kanäle: Welchen Weg zum Kunden nimmt das Buch?) betont, dass das Ziel der Konferenz vor allem darin bestehen müsse, ins Handeln zum Kommen – um den Veränderungen an Markt zu begegnen. Es gehe darum, »unser eigenes Potenzial für die Zukunft zu heben“. Welche Maßnahmen sich dafür besonders eignen, wird heute besprochen, am Tag zwei der Konferenz (boersenblatt.net berichtet).

Einer, der sich bereits in der Zukunft angekommen sieht, ist Philipp Riederle. Er ist ein Star der sogenannten Generation C – C steht für connected; er ist jung, technikaffin und bekam für seine Analyse "Wer wir sind, und was wir wollen“, erschienen bei Droemer Knaur, unlängst einigen Applaus. Zur Einstimmung auf die Themen der Konferenz gab es daraus ein Kostprobe, vorgetragen von der MVB-Auszubildenden Fanny Sackis.