Analyse zum Verkauf von Weltbild an Paragon Partners

Großes Aufatmen

16. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Entscheidung ist gefallen. Weltbild geht in den Besitz von Finanzinvestoren über. Eine Analyse von Börsenblatt-Redakteurin Christina Schulte.

Arndt Geiwitz dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein. Hat er es doch geschafft, für Weltbild einen Käufer zu finden, der das gesamte Unternehmen übernimmt. Die potenziellen Kaufinteressenten, über die in den vergangenen Wochen öffentlich spekuliert wurde, kamen dabei jedenfalls nicht zum Zug. Paragon Partners hingegen, die erst vor kurzem als nicht näher beschriebener Finanzinvestor ins Spiel gekommen waren, erhalten jetzt den Zuschlag.

Die Branche dürfte ebenfalls aufatmen. Weltbild bleibt als komplettes Unternehmen erhalten, kommt um eine Zerschlagung herum. Das haben sich viele gewünscht, denn ein starkes Weltbild sei gut für die Branche. Jetzt kommt es darauf an, was die Investoren aus ihrer jüngsten Neuerwerbung machen. Selbst werden sie das Ruder dort nicht übernehmen, es entspricht ihrer Philosophie, das Management zu begleiten und nicht operativ tätig zu sein. Wer das neue Weltbild-Management sein wird – eine spannende Frage. Sach- und Insolvenzverwalter jedenfalls werden ihre Ämter als Geschäftsführer alsbald niederlegen.

Ebenfalls spannend: Was genau haben die Investoren mit Weltbild vor? Wie werden sie das stationäre Geschäft betreiben? Was versprechen sie sich von dem Kauf? Wie werden sie das Unternehmen positionieren? Und wie lange werden sie ihr Investment halten? Wieder einmal ist ein Branchenunternehmen in der Hand von Finanzinvestoren. Bei Fachverlagen und auch bei Advent und Thalia hat sich gezeigt, dass dies durchaus eine erfolgversprechende Partnerschaft sein kann.