Geplante Portoerhöhung

80 Cent für Standardbriefe ab April?

15. Januar 2019
von Börsenblatt
Die Deutsche Post will die Kosten für Standardbriefe erhöhen. Vergangenen Oktober hatte sich die Bundesnetzagentur bei der Portoerhöhung auf Standardbriefe noch quergestellt. Nun berichten Medien, dass die Gebühren doch steigen sollen – zum 1. April.

Damit will die Post dem steigenden Kostendruck begegnen, der im vergangenen Jahr zu einer Gewinnwarnung für die Aktionäre gesorgt hatte. Bereits seit Jahreswechsel hatte die Post kräftig an der Preisschraube für Pakete ihrer Tochter DHL gedreht.

Privatkunden, die ihre Standardpakete (bis 5 Kilogramm) in einer Postfiliale frankieren lassen, zahlen seitdem 50 Cent mehr – das Porto beträgt damit 7,49 Euro. Online frankierte Pakete sind günstiger: Pakete bis 5 Kilo kosten weiterhin 5,99 Euro.

Auch die Mitbewerber haben ihre Kosten für Großversender erhöht, der Paketdienst Hermes etwa, zweitgrößter Player der Branche, hatte 2018 die Preise laut „Handelsblatt“ durchschnittlich 4,5 Prozent erhöht und will seine Preise bis Jahresende in mehreren Schritten in derselben Größenordnung erhöhen. Für Privatkunden soll es teuerer werden, Pakete an die Haustür zu versenden. So will Hermes dafür sorgen, dass die Kunden ihr Paket im Shop abholen - die "letzten Meter" gelten in der Branche als die größten Kostentreiber. DPD will seine Geschäftskunden beim Paketversand im Schnitt 6,5 Prozent mehr zahlen lassen.

Die Paketversender erwarten in den kommenden Jahren einen weiteren Anstieg der in Deutschland verschickten Pakete. Grund ist Boom im Onlinehandel. Die Deutsche Post geht davon aus, dass die Menge der verschickten Pakete bis 2020 jährlich um bis zu sieben Prozent steigen wird. Das bereitet Probleme, weil die Paketversender nicht genug Fahrer finden – in einem Test von WiSo etwa kam heraus, dass drei von zehn über DHL verschickten Pakete nicht beim Kunden zugestellt wurden, DHL hatte es nicht einmal versucht, sie an der Haustür abzugeben.