Ablösung für den "Literatur Spiegel"

"Spiegel Bestseller" startet im Herbst

29. Mai 2019
von Börsenblatt
Der "Spiegel" kündigt für den Herbst sein neues Kulturmagazin "Spiegel Bestseller" an. Dieses soll den "Literatur Spiegel" ersetzten, der aus wirtschaftlichen Gründen bereits in diesem Jahr seinen Erscheinungsrhythmus reduziert hatte.

"Spiegel Bestseller" wird eine Beilage der Kulturredaktion zu den Themen Bücher, Film, Musik und einem wechselnden Spezialthema, kündigt der Spiegel-Verlag an. Der Titel sei thematisch breiter angelegt, vielfältiger in seinen journalistischen Angeboten und biete ein umfangreicheres Service-Angebot mit Kulturtipps als der "Literatur Spiegel". Entstehen soll ein "populäres Kulturmagazin, das allen Kulturfans die Orientierung im Handel erleichtert".

Das Magazin werde dem "Spiegel" erstmals am 12. Oktober beiliegen. Die zweite Ausgabe erscheint am 30. November. Ab 2020 werden vier Ausgaben pro Jahr veröffentlicht: Jeweils zu den Buchmessen in Leipzig (März) und Frankfurt (Oktober) sowie im Sommer (Juni) und Winter (Dezember). Die Hefte im Format 190 x 260 mm sollen in einer Auflage von rund 600.000 Exemplaren erscheinen − und werden mit einem Umfang von jeweils circa 48 Seiten der Gesamtauflage des "Spiegel" beigelegt. Das neue Heft werde zudem ein Bestandteil der digitalen "Spiegel"-Ausgabe.

Im Mittelpunkt der Ausgaben stehe die Spiegel-Bestseller-Liste, so Sebastian Hammelehle, Spiegel-Ressortleiter Kultur. Neben der Belletristik- und Sachbuch-Bestsellerliste, soll es weitere zu den Verkäufen in den Sparten Taschenbuch, Paperback, Hörbuch, DVD und Ratgeber geben. In dem Zuge soll auch die  Siegel-Systematik überarbeitet werden: Ab Oktober werden die Spiegel-Bestseller-Siegel in einer Übergangszeit angepasst und vereinfacht, so der Verlag.  

Hintergrund

Ende 2018 hatte der Spiegel-Verlag angekündigt, dass der Erscheinungsrhytmus des "Literatur Spiegel" von zuvor zehnmal im Jahr auf künftig viermal im Jahr reduziert werde − eine "Anpassung an die Bedürfnisse des Buchmarktes", hieß es damals (siehe Archiv). Offenbar konnte das nötige Werbeaufkommen dennoch nicht erfüllt werden, was jetzt zur Einstellung des Magazins führt.