Die siebte Buchhandlung von S+K Rhein-Neckar

"Wir möchten in der Region weiter wachsen"

15. Juli 2019
von Börsenblatt
Am 1. Juli 2019 hat Schmitt & Hahn mit der Tochterfirma S+K Rhein-Neckar Buchhandels GmbH & Co. KG die Buchhandlung May in Heppenheim übernommen. Damit hat der Bahnhofsbuchhändler (70 Filialen) nun sieben Innenstadtbuchhandlungen. Im Gespräch erläutert S+K-Geschäftsführer und Gesellschafter Andreas Klingel, welche Rolle sie künftig spielen.

Werden die Sortimente jenseits der Bahnhofsbuchhandlungen perspektivisch zum zweiten Standbein?

Traditionell betreibt die Schmitt-Gruppe schon lange Innenstadtbuchhandlungen, mit deren Entwicklung wir sehr zufrieden sind. Der Bahnhofsbuchhandel mit Buch und Presse hat allerdings den größten Umsatzanteil – das wird auch in Zukunft so bleiben. Ein direkter Vergleich zwischen Bahnhof und Innenstadt ist ohnehin schwierig, kleine Bahnhofsbuchhandlungen etwa haben völlig andere Schwerpunkte als ein Innenstadt-Vollsortiment.

 

Werden die Innenstadtbuchhandlungen unabhängig von den Bahnhofsbuchhandlungen geführt?

Nein, wir greifen für alle Filialen auf unsere zentralen Systeme zurück. Manche Filialen, wie beispielsweise Mannheim oder Heppenheim, sind allerdings im Einkauf völlig dezentral organisiert, sie disponieren selbst über unsere Warenwirtschaft, profitieren aber durch unsere zentralen Einheiten von Synergien. Wir arbeiten mit einer zentralen Verwaltung und Logistik - das schafft Freiräume für die Mitarbeiter der Filialen.

 

Kommen neue Innenstadtsortimente zur S+K Rhein-Neckar Buchhandels GmbH & Co. KG?

Grundsätzlich möchten wir mit der S+K in der Region weiter wachsen. Nicht zwangsläufig müssen aber alle Filialen der 2013 gegründeten S+K zugeordnet werden, die heute an den Standorten Mannheim, Sinsheim, Neckargemünd und Heppenheim vertreten ist. Es gibt Buchhandlungen wie Gera oder unsere beiden traditionsreichsten Vollsortimente in der Heidelberger Hauptstraße 8 und am Brückenkopf, die beispielsweise historisch bedingt zur Karl Schmitt & Co. KG gehören.

 

Anders als andere Filialisten machen bei Ihnen die früheren Inhaber einfach weiter…

Was kann uns denn Besseres passieren als die früheren Inhaber mit ihrem Herzblut für Bücher weiter bei uns zu haben? Irene May-Menninger zum Beispiel hat eine perfekt geführte Buchhandlung in bester Lage in Heppenheim, daran soll sich möglichst wenig ändern.

 

Welche Standorte sind bei den Nicht-Bahnhofsbuchhandlungen für Sie interessant – auch solche, die weiter als 100 km von der Zentrale entfernt sind?

Zunächst einmal liegt es nahe, in der Rhein-Neckar-Region ein solides und wirtschaftlich erfolgreiches Filialnetz aufzubauen. Wir nehmen uns Zeit und prüfen grundsätzlich jeden Standort, der uns angeboten wird. Ideal ist es natürlich, wenn neue Standorte in der Nähe von bereits bestehenden Schmitt & Hahn-Filialen liegen. Wir können so die Synergien unserer vorhandenen Logistikschienen von Mannheim den Rhein entlang bis Bad Säckingen, im Frankfurter Raum, in Bayern oder im Osten nutzen. Es macht Sinn, vorrangig in diesen Räumen zu arbeiten. Generell sind wir allerdings sehr offen und finden auch kreative Lösungen.

 

Ist die Bahnhofsbuchhandlung in Kiel der einsame Ausreißer im hohen Norden?

Nicht nur im hohen Norden wie in Kiel betreiben wir eine Filiale, die weit von der Firmenzentrale in Heidelberg entfernt liegt. In Wien am Flughafen beispielsweise bestehen ebenfalls Filialen. Für uns ist die Frequenz und die Attraktivität eines Standortes das entscheidende Kriterium für die weitere Expansion.