Literaturfestival in Leipzig

Frischer Wind im Literaturherbst

30. September 2019
von Börsenblatt
Den Leipziger Literarischen Herbst gibt es (mit Unterbrechungen) seit 1991, das Literaturfestival wurde von verschiedenen Organisatoren federführend gestaltet. Nun hat eine neues Koordinationsteam (mit dem Arbeitstitel „IG Neuanfang“) die Ärmel aufgekrempelt und sich zum Ziel gesetzt, das Festival neu aufzustellen. Premiere: Ende Oktober, nach der Frankfurter Buchmesse 2019.

Innerhalb einer Woche soll es die ganze Bandbreite literarischer Veranstaltungen geben: Bestseller und großen Neuerscheinungen sollen ebenso ihren Platz finden wie das ambitionierte Kunstprogramm und die Lyrik. International bekannte Autoren sind eingeladen, Debütanten ebenfalls. Sehr charmant ist auch die Ansage im Programmheft: „Gute Bücher kennen kein Verfallsdatum!“ Man darf also auch auf Inhalte und Themen von überzeitlicher Gültigkeit hoffen. Die Gestaltung des Programmhefts mit Schwarzweiß-Fotografien zeigt, dass es nicht allein um das gesprochene oder geschriebene Wort geht – der Blick zurück in die Buch- und Literaturgeschichte prägt die Wahrnehmung auch heute.

Neuer Name und mehr Mobiliät

Der neue Name des Festivals „Literarischer Herbst“ ist etwas kürzer geworden – doch auch wenn „Leipzig“ aus dem Namen verschwunden ist, so ist die Stadt doch prägend für das Programm

  • Das Festival spielt eine Woche lang in den größten, schönsten oder schrulligsten Veranstaltungsräumen (so wie es Leipzig schon seit Jahren im Rahmen des Frühjahrsliteraturfestivals Leipzig liest übt).
  • Es wird sowohl Veranstaltungen im Rathaus geben
  • intime Wohnzimmerlesungen
  • man zieht ins Landgericht oder in die Galerie für Zeitgenössische Kunst
  • ... geht in den Zoo oder den Club.

Das neue Gestaltungskonzept verlängert das Festival ins Internet - auf Facebook, Instagram und Twitter geht’s weiter. Das vollständige Programm ist hier online. Unterstützt wird der neue Auftritt von der Stadt Leipzig, der Kulturstiftung Sachsen, der Leipziger Buchmesse und weiteren Partnern wie Pöge Druck und Medienfreunde.

Programmauszug:

Montag, 21.10.2019 / 19 Uhr / Altes Rathaus
Der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2019 Sebastião Salgado im Gespräch mit Stephan Detjen

Mittwoch, 23.10.2019 19 Uhr / Landgericht, Schwurgerichtssaal
Kriminaldauerdienst: Max Annas „Morduntersuchungskommission“, Franz Dobler „Ein Schuss ins Blaue“, Moderation Tobias Gohlis

Freitag, 25.10.2019 / 18.30 Uhr / Museum der bildenden Künste
„Das Jahr 1990 freilegen“. Die Leipziger Fotografen Christiane Eisler, Gerhard Gäbler, Martin Jehnichen und Harald Kirschner im Gespräch. Moderation: Paul Kaiser und Jan Wenzel

Freitag, 25.10.2019  / 20 Uhr / Kaiserbad
Heimatkunde: Jan Brandt „Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt“, Lola Randl „Der große Garten“. Gesprächsleitung Katharina Teutsch

Freitag, 25.10.2019 / 20 Uhr/ Hostel Blauer Stern
Lyrikhotel Zwei: Martina Hefter (Leipzig) & John Sauter (Leipzig, Wien) 

Samstag, 26.10.2019 / Galerie für Zeitgenössische Kunst
Essay Listening: Ein interdiszipliäres Campus-Programm zur Kunst des Essays mit

  • Paula Bulling, Anne König „Bruchlinien. Drei Episoden zum NSU“ Buchvorstellung und Gespräch
  • Essayhören / Materialgespräch mit Michael Lissek und Pascal Richmann
  • Morgan Jerkins „This Will Be My Undoing“ / Lesung und Gespräch mit Morgan Jerkins und Senthuran Varatharajah
  • Break up with your girlfriend, I’m bored / Performance von Katharina Merten, Francisco Baños Diaz und Luke Francis
  • Glotze / Konzert

Samstag, 26.10.2019 19 Uhr /  Deutsche Nationalbibliothek, Großer Lesesaal
Komm! ins Offene, Freund! Rüdiger Safranski „Hölderlin“