Buchmärkte Österreich und Schweiz

Unterschiedliche Plusgrade

12. Dezember 2019
von Börsenblatt
Der Buchhandel in Österreich und der Schweiz konnte im November, wenn auch im unterschiedlichen Ausmaß, mehr Umsatz erzielen, als im Vergleichsmonat des Vorjahrs: Plus 3,1 Prozent bzw. plus 0,7 Prozent lauten die Zuwachsraten.

Für die ersten elf Monaten kumuliert, weisen die Buchmärkte der beiden Alpenrepubliken positive Zuwachsraten im Vergleich zur Vorjahresperiode auf: Österreich (plus 1,9 Prozent) und Schweiz (plus 1,5 Prozent; aber Absatz: minus 1,2 Prozent). Das Buchhandelspanel Österreich wird von Media Control für den Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) ermittelt, der Branchen-Monitor Schweiz von GfK Entertainment im Auftrag des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV).

Buchhandel in Österreich

Um 3,1 Prozent konnte der österreichische Buchmarkt im November seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresmonat steigern. Bei den Editionsformen konnten Hardcover, Softcover (plus 3,2 Prozent) und Taschenbücher (plus 1,1 Prozent) zulegen, während Hörbücher/Audiobooks mit minus 14,7 Prozent im Jahresvergleich kräftig verloren, wie der HVB mitteilt. Hardcover, Softcover hatten im November einen Anteil von 82 Prozent am Umsatz.

  • Fünf Warengruppen verzeichneten ein Umsatzplus: Belletristik (+4,3 Prozent), Kinder- und Jugendbuch (+10,3 Prozent), Reisen (+3,5 Prozent), Ratgeber (+6,9 Prozent) und  Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik (+2,2 Prozent).
  • Drei Warengruppen schnitten schlechter ab als im Vorjahresmonat: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik (-2,3 Prozent), Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft (-14,9 Prozent) sowie Sachbuch (-10,3 Prozent).
  • Belletrisitik (26 Prozent) hatte im November den größten Anteil am Umsatz, gefolgt von Kinder- und Jugendbüchern (23 Prozent) sowie Ratgebern (22 Prozent).

Zur Erhebung

Im Auftrag des HVB ermittelt das Media Control monatlich die Umsatzveränderungen im Vergleich zum Vorjahresmonat für die Absatzwege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inkl. Amazon, Bahnhofbuchhandel sowie Elektro- und Drogeriemarkt. Mit dem MC-Buchhandelspanel werden knapp 90 Prozent aller Barverkäufe in Österreich abgedeckt, teilt der HVB mit.

Buchhandel in der Schweiz

Im November erzielten die Deutschschweizer Büchhändler (Vertriebswege: Sortiment / E-Commerce; Coverage: 83 Prozent) 0,7 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahresmonat. Dabei war die Absatzmenge geringer (-2,0 Prozent), der durchschnittliche Preis jedoch höher (+2,8 Prozent), so der Newsletter "Schweizer Buchhandel". Das hat den geringeren Absatz ausgeglichen.

Bei den Warengruppen sah die Entwicklung wie folgt aus (im Vergleich zum November 2018):

Mit Umsatzplus:

  • Belletristik: 3,8 Prozent (Absatz: -1,8 Prozent; Durchschnittspreis: +5,7 Prozent)
  • Kinder- und Jugendbücher: 4,5 Prozent (Absatz: -0,6 Prozent; Durchschnittspreis: +5,1 Prozent)
  • Ratgeber: 9,0 Prozent (Absatz: +5,6 Prozent; Durchschnittspreis: +3,2 Prozent)
  • Geisteswissenschaften, Kunst, Musik: 2,4 Prozent (Absatz: -2,5 Prozent; Durchschnittspreis: +5,1 Prozent)
  • Schule und Lernen: 1,4 Prozent (Absatz: +2,1 Prozent; Durchschnittspreis: -0,7 Prozent)

Mit Umsatzminus:

  • Reisen: -5,7 Prozent (Absatz: -9,7 Prozent; Durchschnittspreis: +4,4 Prozent)
  • Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik: -21,4 Prozent (Absatz: -18,3 Prozent; Durchschnittspreis: -3,8 Prozent)
  • Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft: -17,7 Prozent (Absatz: -14,4 Prozent; Durchschnittspreis: -3,8 Prozent)
  • Sachbuch: -7,3 Prozent (Absatz: -10,1 Prozent; Durchschnittspreis: +3,2 Prozent)

Umsatzentwicklung nach Editionsformen: Hardcover/Softcover (+0,3 Prozent; Absatz: -1,3 Prozent), Taschenbuch (+6,3 Prozent; Absatz: -1,3 Prozent) und Hörbuch/Audiobook (-33,6 Prozent; Absatz: -38,3 Prozent).

Zum Vergleich: Deutschland

Laut Branchen-Monitor Buch Deutschland, erhoben von Media Control im Auftrag des Börsenvereins, hat der Sortimentsbuchhandel ohne E-Commerce hierzulande im November ein Umsatzminus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erzielt − für den Zeitraum Januar bis November steht das kumulierte Plus damit bei 1,5 Prozent (siehe Archiv). Der Absatz lag im November um 1,3 Prozent unter dem Vorjahreswert, für den Zeitraum Januar bis November fiel er um 0,7 Prozent geringer aus.