Corona-Krise: Findet die Göteborger Buchmesse statt?

Plan A oder Plan B - und Absagen

30. April 2020
von Börsenblatt
In 146 Tagen soll die Göteborger Buchmesse öffnen – möglicherweise findet sie aber nur digital statt. Einzelne Verlage wie die große Norstedt-Gruppe haben indessen schon abgesagt – weil die Messe erst Ende Mai entscheiden will.

Die Göteborger Buchmesse würde am 24. September beginnen und am 29. September enden. Vergangene Woche erklärten die Organisatoren, dass erwogen werde, wegen der Corona-Pandemie die Buchmesse eher auf digitalen Plattformen als in den Messehallen stattfinden zu lassen. Eine Entscheidung solle Ende Mai fallen. Derzeit arbeitet die Messe mit zwei Szenarien:

Plan A:

  • Die Buchmesse wird am 24. September in etwa gleicher Größe und Format wie geplant eröffnet.
  • Die Buchmesse und Svenska Mässa Gothia Towers unternehmen auf der Grundlage der Empfehlungen der Gesundheitsbehörde sämtliche Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie.
  • Es gibt eine digitale Plattform, um Teile des Seminarprogramms der Buchmesse für diejenigen verfügbar zu machen, die die Buchmesse nicht wie geplant besuchen möchten oder können.
  • Es sollen technische Möglichkeiten für internationale Schriftsteller geschaffen werden, aber auch für andere, um über digitale Verbindungen einen Beitrag zu leisten.
  • Es gibt eine finanzielle Erleichterung für Aussteller, um ihre Teilnahme an der Buchmesse in dieser sehr angespannten Zeit zu erleichtern.

 

Plan B:

  • Die Buchmesse findet nicht statt.
  • Die Messehallen sind geschlossen. Die Aussteller sind eingeladen, bis 2021 umzubuchen, haben aber auch die Möglichkeit, Geld zurückzubekommen.
  • Teile des Seminarprogramms und der Inhalte der Buchmesse werden so gestaltet, dass sie die breite Öffentlichkeit kostenlos über digitale Plattformen erreichen, aber auch die Möglichkeit bieten, gegen eine Gebühr ein kleineres Publikum zu erreichen.
  • Es gibt eine Zusammenarbeit mit Medienhäusern für Live-Übertragungen und Aufnahmen.
  • Von 24.-25. September wird der Fokus auf Schule und Bibliothek gelegt.
  • Von 26.-27. September liegt der Schwerpunkt auf Novitäten und Gesprächen über Literatur.

Verlagen dauert die Entscheidung zu lange

Indessen haben einige Verlage wie die Norstedt-Gruppe beschlossen, im September nicht an der Buchmesse teilzunehmen. Ende Mai sei für eine Absage der Buchmesse zu spät, sagt Olle Lidbom, Leiter Kommunikation bei Norstedts im Fachmagazin „Svensk Bokhandel“. „Wir investieren eine Menge Arbeit in die Vorbereitung der Buchmesse und wollen nicht riskieren, dass unsere Arbeit umsonst ist. Wir und auch die Verlegervereinigung haben deutlich gemacht, dass diese Entscheidung nicht so lange verschoben werden kann“, sagte Lindblom gegenüber „Svensk Bokhandel“. Da die Buchmesse keinerlei Signale gegeben habe, habe Norstedt nun selbst entscheiden müssen. Eine digitale Teilnahme wollte der Verlag nicht ausschließen.