German Book Office / Frankfurter Buchmesse

Philosophie-Lektoren treffen sich in Frankfurt

3. September 2015
Redaktion Börsenblatt
Acht Philosophie-Lektoren aus Europa und den USA waren im Frühsommer auf Einladung des German Book Office in Deutschland zu Gast, nun soll der Dialog bei einem Treffen am 17. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse fortgesetzt werden.

Während der Lektorenreise standen unter anderem Begegnungen mit Lizenzverantwortlichen deutscher Verlage (unter anderen Suhrkamp und Ullstein) auf der Agenda – nun will sich die internationale Gruppe auch mit Kolleginnen und Kollegen aus deutschen Geisteswissenschafts-Lektoraten austauschen.

Das German Book Office lädt daher alle Interessierten für den 17. Oktober um 10 Uhr in den Raum Consens (Halle 4 C) zu einer Begegnung ein. Auftakt der Netzwerkveranstaltung ist das Panel "Which of your Philosophy Books are Speaking to the World?" (10–11 Uhr), an der der niederländische Verleger Niels Cornelissen (Uitgeverij Boom), Sebastian Budgen, Acquisitions Editor beim britisch-amerikanischen Verlag Verso, Marcos de Miguel, Direktor von Plaza y Valdés (Spanien), Michael Heitz, Verleger von Diaphanes (Schweiz) sowie Andreas Rötzer, Verleger von Matthes & Seitz (Berlin), teilnehmen. Moderiert wird das englischsprachige Panel von Riky Stock vom German Book Office in New York.

Ab 11 Uhr sind alle teilnehmenden Lektoren aufgerufen, das Gespräch mit den Panelteilnehmern und den internationalen Kollegen zu suchen.

Die Lektorenreise Ende Juni führte Teilnehmer aus den USA, England, Italien, Russland, Spanien und den Niederlanden ins Herz deutscher Verlage. Geeint waren die Teilnehmer aus sehr verschiedenen Häusern nicht nur durch ihr Interesse an zeitgenössischer Philosophie. Alle wollten bei den Begegnungen mit ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen vor allem wissen, welche Trends in den Geisteswissenschaften und insbesondere in der Philosophie aus Deutschland zu erwarten sind. 20 faszinierende Begegnungen in fünf Tagen und kein Ende abzusehen: Ein Fazit der Reise war, dass die Begegnung unbedingt fortgesetzt werden sollte.

Für die Reiseteilnehmer war aber noch ein weiterer Aspekt interessant – der Vergleich ihres heimischen Marktes mit dem Buchmarkt in Deutschland. Und da zeigen sich gravierende Unterschiede: In Russland etwa ist der Buchhandel in den Händen weniger großer (und regierungsnaher) Buchhandelsketten, die kleinere, unabhängige Verlage gar nicht listen. Mikhail Kotomin, Verleger von Ad Marginem Press in Moskau, weiß ein Lied davon zu singen und muss auch andere Vertriebswege suchen, um seine Buchproduktion an den Mann zu bringen.

Ganz andere Probleme stellen sich in Italien: Dort gibt es zwar ein flächendeckendes Netz von Buchverkaufsstellen (Buchhandlungen ebenso wie die "edicole", die Zeitungskioske), aber der Umsatz vieler Verlage ist in den vergangenen Jahren massiv eingebrochen – um bis zu 40 Prozent, wie Giovanni Carletti von Editori Laterza in Rom sagt. Auch dies sind Themen, die am 17. Oktober in Frankfurt diskutiert oder im kleinen Kreis besprochen werden können.

Weitere Informationen sind direkt bei Riky Stock vom German Book Office New York (stock@newyork.gbo.org) oder bei Anke Simon vom Verleger-Ausschuss (simon@boev.de) zu erhalten.