Umfrage der Bitkom

Zahl der E-Book-Leser stagniert

7. Oktober 2015
von Börsenblatt
Nach einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom liest nur jeder vierte Bundesbürger E-Books. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der E-Book-Leser um lediglich knapp einen Prozentpunkt gesteigen.

Bei den 14- bis 29-Jährigen lesen 32 Prozent E-Books, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 30 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen fällt der Wert weiter auf 28 Prozent. Bei der Gruppe der Leser über 65 Jahren sinkt der Anteil der E-Book-Leser sogar auf nur noch 11 Prozent.

Als wichtigstes Lesegerät gaben 41 Prozent der Befragten Laptops an, 38 Prozent Smartphones, 33 Prozent E-Reader. "Die Smartphones werden größer, die Tablets leichter und die Bildschirme in beiden Geräteklassen schärfer", sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg bei der Vorstellung der Umfrage gestern. "Das spricht dafür, dass E-Books in Zukunft verstärkt auf Mobilplattformen wie Smartphones und Tablets gelesen werden. Über entsprechende Apps können die Nutzer auf die Inhalte zugreifen." Aufgrund der langen Akkulaufzeiten würden Reader aber ihre Nische bei Viellesern behaupten. Die Bitkom prognostiziert für das laufende Jahr, dass in Deutschland 25,6 Millionen Smartphones, 7,7 Millionen Tablets und 600.000 E-Reader verkauft werden.

Bitkom-Vizepräsident Achim Berg zufolge stammt inzwischen mehr als die Hälfte der 100 bestverkauften E-Books von Autoren, die ihre Werke nicht über Verlage verkaufen. Jeder fünfte Befragte gab an, E-Books von Autoren im Eigenverlag gelesen zu haben.

Laut der Umfrage unter 2.325 Personen ab 14 Jahren hat sich jeder dritte E-Book-Leser elektronische Titel schon bei öffentlichen Bibliotheken ausgeliehen, fast jeder fünfte tut dies bei Anbietern wie Skoobe oder Kindle Unlimited. Mehr als ein Viertel aller E-Book-Leser stöbert bei legal frei verfügbaren Gratis-Plattformen wie dem "Projekt Gutenberg" mit Buchklassikern, die nicht mehr urheberrechtlich geschützt sind.

39 Prozent mochten grundsätzlich nicht auf einem Bildschirm lesen. Die Hälfte von ihnen nannte als Grund das fehlende sinnliche Gefühl wie bei einem gedruckten Buch.