Das Schreiben, das von der US-Börsenaufsicht SEC veröffentlicht worden ist, beginnt Bezos mit der Feststellung, dass Amazon in diesem Jahr das Unternehmen geworden sei, dass am schnellsten einen Jahresumsatz von (über) 100 Milliarden Dollar erzielt habe. Die Tochter Amazon Web Services werde 2016 die Zehn-Milliarden-Dollar-Marke erreichen – und zwar in einem kürzeren Zeitraum, als dies Amazon selbst gelungen ist.
Besonders stolz ist Jeff Bezos auf Amazons Mitgliedschaftsmodell Prime, das über eine jährlich zu zahlende Pauschale eine Vielzahl an kostenlosen Diensten und Inhalten liefert, darunter unter anderem 500.000 E-Books in der Kindle-Leihbücherei. Nicht nur die bevorzugte Belieferung innerhalb von zwei Tagen, sondern auch die Auslieferung am selben Tag sowie die Sofortlieferung "Prime Now" werden auf Millionen von Artikeln bzw. auf eine wachsende Zahl von Städten ausgeweitet. "Wir wollen Prime zu einem so guten Wert machen, dass es unverantwortlich wäre, nicht Mitglied zu sein", schreibt Bezos.
In einem weiteren Abschnitt geht Bezos auf die Erweiterung des globalen Radius von Amazons Aktivitäten ein. Einer der Schwerpunkte ist Indien. Im letzten Teil widmet sich Bezos zwei Punkten, die in der bisherigen Wachstumsphase zu kurz kamen: Nachhaltigkeit und soziale Errungenschaften ("social invention"). Man habe jetzt eine Größe erreicht, die es möglich mache, die Erfindungskultur des Unternehmens auf Nachhaltigkeit und soziale Fragen zu übertragen: das betreffe sowohl die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie als auch die Verbesserung der Karrierechancen und sozialen Absicherung der Mitarbeiter.