Erste Titel im Herbst

Leske verlegt wieder

5. Juli 2016
von Börsenblatt
Der 1821 in Darmstadt gegründete C. W. Leske Verlag startet neu als Sachbuch-Imprint des Düsseldorfer Lilienfeld Verlags, der ihn bereits 2010 übernommen hatte. Im Herbst erscheinen die ersten Titel.

Unter der Programmleitung von Christoph Steker soll C. W. Leske „zu einem qualitätsvollen Sprachrohr für kritisches, alternatives, offenes, zukunftsgerichtetes, sachliches und guten wissenschaftlichen und intellektuellen Traditionen verpflichtetes Denken“ werden. Als erste Titel erscheinen in diesem Herbst ein Essay des Exilliteraturforschers Hans-Albert Walter zur Flüchtlingsfrage, eine erstmalig umfassende Darstellung des popkulturellen Gesamtkunstwerks »Kraftwerk« und der erste Band einer Schriftenreihe zu Oswald Spengler in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart.

Zu den Autoren des Verlags gehörten gleich nach der Gründung Marx, Büchner, Herwegh, und Hoffmann von Fallersleben. Später konzentrierte sich C. W. Leske auf die Druckerei und das Verlegen von Regionalia. Nach häufigem Besitzerwechsel war das Verlagshaus in der NS-Zeit Teil eines der NSDAP nahestehenden Verlags. 1960 erwarb Friedrich Middelhauve den Verlag, der sich nach einer Insolvenz 1974 spaltete: Verlagsleiter Edmund Budrich baute mit Leske + Budrich einen Wissenschaftsverlag auf, der inzwischen in VS Springer aufgegangen ist, und der Kölner Verleger Rolf Schloesser brachte in seinem informationspresse – c. w. leske verlag vor allem Klassiker des Vormärz wie Georg Weerth und Ludwig Börne heraus. Nachdem der Verlag 2010 von Lilienfeld übernommen wurde, startete unter dem Vertriebsdach von C. W. Leske die Edition Weltkiosk, die inzwischen ein selbstständiges Imprint des Lilienfeld Verlags ist.