Umstrittene Auslage von Kopp-Titeln bei Hugendubel

Was der Index erlaubt

8. März 2017
von Börsenblatt
Die Buchhandlung Hugendubel erntet Kritik dafür, dass sie Titel aus dem Kopp Verlag in ihren Filialen präsentiert. Hugendubel verweist auf die Meinungsfreiheit und erklärt, man präsentiere neben den umstrittenen Titeln auch Bücher aus dem gesamten übrigen Meinungsspektrum.

In einem Beitrag auf "Focus online" werden Kunden zitiert, die sich über die exponierte Auslage einiger Kopp-Titel beklagt hatten. Bücher des Rottenburger Verlags, die zum Teil Liebhaber von Verschwörungstheorien und rechtspopulistische Zielgruppen bedienen, stehen immer wieder in der Kritik.

Im Fall der kritisierten Bücher, die teils von Kopp, teils aber auch im Amadeus-Verlag und anderen Häusern verlegt werden, beruft sich Hugendubel auf das Neutralitätsgebot. »Im Sinne der Meinungsfreiheit bleiben wir selbstverständlich dabei, alle Titel in unserem Sortiment anzubieten, sofern sie nicht auf dem Index der Bundesprüfstelle stehen«, erklärte Nina Hugendubel auf Anfrage des Börsenblatts.

Die aktuellen Reaktionen auf die präsentierten Titel eines einzelnen Verlags nehme man sehr ernst: "Wir sind uns bewusst, dass die Art und Weise, wie ein Thema abgebildet wird, ein wichtiges Kriterium ist", heißt es aus München: "Deshalb sind wir stets bemüht, mit unserem Titelangebot ein ganzes Meinungsspektrum zu einem Thema abzudecken. Sollte uns dies einmal nicht gelingen und der Eindruck einer inhaltlich einseitigen Präsentation entstehen, nehmen wir die Hinweise unserer Kunden sehr ernst und kümmern uns darum." Der im konkreten Fall kritisierte Büchertisch trug auch Titel aus Verlagen, die eindeutig dem demokratischen Spektrum zuzuordnen sind.