Presseschau

Ratgeber zum Thema Pubertät, Kriminalroman-Museum

10. Juli 2007
von Börsenblatt
„Pubertät ist, wenn die Eltern komisch werden" - Susanne Kaloff nimmt für Welt.de die Ratgeber zum Thema ins Visier. Über ein neues Kriminalroman-Museum in der Provinz berichtet Hendrik Werner.
„Pubertät ist, wenn die Eltern komisch werden" - Welt.de hat sich die Ratgeber zum Thema angesehen: Das mal so putzige Kind wird dann zu einem Popanz mutiert sein und anstatt ein vergnügtes „Guten Morgen“ in die Familienrunde zu werfen, nur noch „Ham wir keine Nutella mehr?“ grunzen. ... Hilfe für akute Fälle gibt es in der Bibliothek. Es gibt eine Reihe anscheinend humorvoller Ratgeber, die beispielsweise heißen: „Homo Pubertensis – Tipps zum störungsfreien Umgang mit Heranwachsenden“ oder „Pubertät – eine Gebrauchsanweisung“. Amüsant finde ich auch den Titel „Pubertät ist, wenn die Eltern komisch werden“. Ich streife durch die Buchhandlung und entdecke das Buch „Grenzerfahrung Pubertät“. Und frage mich ängstlich: Grenzerfahrung – für wen jetzt genau? Dann lese ich den Untertitel: „Neues Überlebenstraining für Eltern“, und begebe mich umgehend zur Kasse. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit, unser Sohn ist jetzt zehn Jahre alt, ich muss vorbeugen, verhindern, dass der Kleine in zwei, drei Jahren mit einer Alcopopsvergiftung auf der Fußmatte liegt. "Abendgrauen am Jadebusen" - "Die Welt" berichtet über das neue Kriminalroman-Museum im Butjadinger Land: Diese Gegend wirkt beinahe zu pittoresk, um wahr sein zu können: sattgrüne Wiesen, auf denen sich possierliche Pferdchen, stramme Kühe und ebenso wollige wie drollige Schafe tummeln. Auf ihren Treckern zuckelnde Landwirte grüßen hier selbst dann noch freundlich, wenn man sie beim Überholen schneidet. Im nordwestniedersächsischen Stollhamm, gelegen unweit des mächtigen Jadebusens im Butjadinger Land, lässt man die trutzige Kirche im schmucken Dorf und den Herrgott trotz harter Arbeit nicht nur an Sonntagen einen guten Mann sein. ... Der 39-jährige Verleger, Grafiker und Sammler Mirko Schädel hat jüngst in der Provinz das erste deutsche Krimimuseum eröffnet. Mit einer musikalisch-literarischen Soiree namens "Abendgrauen", zu welcher der Bremer Kriminalromancier Jürgen Alberts sinnigerweise mit einem Anstecker in Form güldener Handschellen erschien. Ausgerechnet in einem umfunktionierten Pferdestall hat Schädel sein in jeder Hinsicht unkonventionelles Forum angesiedelt. Rund 4500 ausschließlich deutschsprachige Exponate vom Groschenheft über Reclams Automatenbücher und Ausgaben der "Illustrirten Criminal-Zeitung" bis hin zur aufwändig gebundenen Lederschwarte umfasst dieses antiquarische Paradies, dessen bibliophile Bestände Mirko Schädel in Regalen und Gründerzeitvitrinen ausstellt.