Die Sonntagsfrage

"PalmArtPress auf der Longlist – wie geht es Ihnen damit, Frau Nicely?"

19. August 2018
von Börsenblatt
Der deutsch-englischsprachige Berliner Verlag PalmArtPress hat es mit "Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten!" von Carmen-Francesca Banciu auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis geschafft. Was das für die Verlegerin bedeutet und welche Reaktionen es auf die Platzierung gab, erklärt Catharine Nicely in der Sonntagsfrage.

Ich habe natürlich nicht mit der Nominierung für den Deutschen Buchpreis gerechnet, aber gehofft habe ich schon darauf. Den Roman von Carmen-Francesca Banciu habe ich jedenfalls mit Begeisterung für den Preis eingereicht. Der Roman ist "powerful" in jeglicher Hinsicht!

Viele waren überrascht, genau wie ich, dass ein Buch von einem absoluten Außenseiter-Verlag mit einer verrückten einzelkämpferischen Verlegerin es auf die Longlist schaffen konnte! Aber die Presse und das Literaturnetzwerk, die mit Carmen-Francesca Banciu und ihrer bisherigen schriftstellerischen Leistung vertraut sind, waren sehr erfreut, dass sie diese Anerkennung für ihren originellen Sprachstil und ihr Talent bekommt. Carmen-Francesca Banciu hört auf ihre eigene Stimme, ist eine wahre Künstlerin und geht voll ins Risiko: Sie hat sich bewusst für einen kleineren Verlag, wie PalmArtPress entschieden, weil sie mitsteuern kann, ist experimentier- und abenteuerfreudig. Sie glaubt an mich und meinen Verlag, genau so stark wie ich an sie, ihre Kraft, Genialität und ihr Potential. Sie sagte und sagt immer zu mir: "warte mal ab ... warte mal ab ..."

Wie sich der Roman bisher verkauft hat? Obwohl PalmArtPress bis jetzt nur durch Rezensionen, Social Media oder Mund-zu-Mund Propaganda das Buch bekannt machen konnte, war der Verkauf gar nicht so schlecht. Sobald die Nominierung bekannt war, war die Startauflage ausverkauft. Die 2. Auflage wird ab dem 30. August richtig los starten können.

Allein die Platzierung auf der Longlist ist eine Möglichkeit für ein besseres Marketing der Verlagsseite, wenn ich weiter die Kanäle pflege, die man nutzen kann, um die Bücher bekannter zu machen. Ob das direkt an den Leser ist, über Online-Verkaufsmöglichkeiten – oder ob vielleicht doch mehr Buchhandlungen Interesse an den PalmArtPress-Büchern zeigen und mutiger mehr unabhängige Verlage ins Programm aufnehmen. Die Platzierung war definitiv ein Türöffner und eine Bestätigung. Man erhofft sich, dass der Verlag aktiv weiterhin weltoffene und kreative Geister heranziehen kann und durch sein Programm Begeisterung wachhält.

Wer schafft es auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis? Stimmen Sie ab!