Auszeichnungen

Antiquaria-Preis 2019 an Klaus Völker

19. November 2018
von Börsenblatt
Der Philologe und Dramaturg Klaus Völker erhält den 25. Antiquaria-Preis für Buchkultur, der am 24. Januar im Rahmen der Ludwigsburger Antiquariatsmesse überreicht wird.

In der Begründung der Jury heißt es: "Der über ein halbes Jahrhundert hinweg mit einer Fülle von Editionen, Anthologien und Einzelstudien hervorgetretene Philologe, dem Theater als Dramaturg an mehreren Bühnen und als Rektor der Schauspielschule Ernst Busch eng verbunden, ein Kenner mit dem Blick für das Entscheidende im scheinbar Abseitigen, verkörpert mit seinem Werk in klassischer Weise jene ingeniöse Belesenheit, auf deren Interventionen die Buchkultur angewiesen ist. Seiner monumentalen Ausgabe der Werke von Max Herrmann-Neisse verdankt sich die Wiederentdeckung dieses bedeutenden Expressionisten. Von Faust und der Päpstin Johanna zu Alfred Jarry und Boris Vian, von den Vampiren, Werwölfen und Künstlichen Menschen seiner legendären Sammlungen bis zu Brecht und Wedekind, Fritz Kortner und Elisabeth Bergner hat er den Lesern (und den Theaterzuschauern) entscheidende Hinweise gegeben, und er hat vorgeführt, wie man weit blickende Kennerschaft mit Text-Akribie verbindet."

Klaus Völker wurde 1938 in Frankfurt am Main geboren und lebt heute in Berlin. Nach dem Studium war er freier Literatur- und Theaterkritiker. 1969 bis 1985 arbeitete er als leitender Dramaturg an Theatern in Zürich, Basel, Bremen und an den Staatlichen Bühnen Berlin. 1986 bis 2002 leitete er den "Stückemarkt" der Berliner Festspiele während des Theatertreffens. 1992 erhielt Völker eine Professur für Theatergeschichte und Dramaturgie an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin, 1993 bis 2005 fungierte er als Rektor dieser Hochschule. Seit 2000 ist er Mitglied der Berliner Akademie der Künste.

Der Preis, der am 24. Januar 2019 in der Musikhalle Ludwigsburg übergeben wird, ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Laudatio hält der Schriftsteller und Filmemacher Matthias Zschokke.