Mitveranstalter war das Fritz Bauer Institut, Anlass die jüdische Kulturwoche der Stadt. Im Anschluss an den Vortrag betonten einige Überlebende, wie wichtig es für sie als Opfer gewesen ist, möglichst nicht zu wissen, was letztlich das Ziel der Nationalsozialisten war: die Ermordung aller Juden. Mit diesem Wissen wäre die Hoffnung, die sie letztlich am Leben
gehalten hat, dahin gewesen. Umso wichtiger sei aber das Erinnern danach, so Friedländer, denn ohne die Erinnerung kann sich kein Wissen entwickeln.
Schon bald kommt Friedländer wieder an den Main: Am 14. Oktober wird der Historiker, 1932 als Sohn deutschsprachiger Juden in Prag geboren, mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels geehrt. Die Stadt Frankfurt hat derweil vor, den Friedenspreis, der traditionell in der Paulskirche vergeben wird, stärker im Stadtbild zu verankern. Mit dem SPD-Vorstoß, angelehnt an den legendären »Walk of Fame« von Hollywood mit kleinen Gedenktafeln auf dem Gehweg an die Auszeichnung und ihre Preisträger zu erinnern, konnte sich der städtische Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung zwar nicht anfreunden. Dafür verständigte sich das Gremium darauf, eine Tafel mit den Namen aller Preisträger an der Paulskirche anzubringen immer vorausgesetzt, das Stadtparlament stimmt zu.