Zu Besuch bei Zito

30. August 2007
Redaktion Börsenblatt
Es gibt rund 570 staatliche Verlage in China, doch immer mehr kleinere Verlage (schaetzungsweise mehr als 10.000) drängen auf den expandierenden Buchmarkt. Wir haben einen davon in Peking besucht. Und es scheint gar nicht so einfach, sich in diesem Umfeld zu behaupten.
Zito heisst einer dieser chinesischen Independentverlage, die es geschafft haben. Der Verlag gehoert zu einem der zehn groessten Auslieferer von Bertelsmann. Zito hat bereits einige Rechte aus den USA und Grossbritannien eingekauft, jetzt hoffen sie auf mehr Lizenzen aus Deutschland. Das Problem der kleineren, nicht-staatlichen Verlage: Sie duerfen nicht selbt publizieren, sondern muessen sich ihre ISBN-Nummern bei einem staatlichen Partnerverlag kaufen, der auch ein Auge auf die Inhalte hat. Das Buch erscheint dann aber in erster Linie unter dem Namen des staatlichen Verlags, auf die Marke Zito wird nur am Rande hingewiesen. Dies macht es fuer die unabhaengigen Verlage nicht gerade leicht, eine eigene Marke zu etablieren, auch wenn bei Zito versucht wird, ueber die Covergestaltung einen Wiedererkennungseffekt beim Leser zu erreichen. Wie starkt der Name in Erscheinung tritt, haengt vom Wohlwollen der staatlichen Verlage ab, die durchaus auch verlangen koennen, dass ausschliesslich ihr Label nach aussen tritt. Da die staatlichen Verlage jedoch immer mehr auf die Inhalte der Independents angewiesen sind, hueten sich viele vor dieser Praxis.