Preisbindung

Sägen am eigenen Ast

5. September 2007
Redaktion Börsenblatt
Die Bertelsmann-Tochter verschärft den Kampf um neue Kunden – und kommt dabei erneut mit dem Gesetz in Konflikt. Nach dem richterlichen Stopp eines irreführenden Werbeslogans ist nun der Bücher-Bestell-Service des Clubs im Visier von Preisbindungstreuhänder Dieter Wallenfels.
Stein des Anstoßes ist das Angebot, auch Bestellungen preisgebundener Titel, die nicht im Club-Programm sind, auf die Abnahmeverpflichtung des Mitglieds anzurechnen. Wallenfels fordert vom Club eine Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung, da dieses Angebot gegen die im "Potsdamer Protokoll" formulierten Branchenregelungen für Buchclub-Ausgaben verstoße: "Mit einem solchen Angebot stellt sich der Club als reiner Buchversender dar, womit die Grundlage für eine Rechtfertigung der verbilligten Abgabe von Buchclub-Ausgaben gegenüber inhaltsgleichen Verlagsausgaben verlassen wird." Zudem sei die Werbung für den Bücher-Bestell-Service irreführend, da die Unterschiede zwischen Original- und Club-Ausgaben verwischt würden, so Wallenfels. Der Club bestätigte den Eingang des Schreibens. "Derzeit wird es von uns noch geprüft", sagte eine Club-Sprecherin auf Anfrage.