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Beziehungsreiche Anspielungen

10. September 2007
Redaktion Börsenblatt
»Stellt die Musik die Stille wieder her, und das Gemälde die Leere – und das Wort das weiße Blatt?« Pere Gimferrer versteht es, den Leser mit überraschenden Wendungen und Umdrehungen durchs weite Land der Gedanken zu jagen.
Die Lyrik des 1945 in Barcelona geborenen Katalanen steckt voller Bilder, plastisch, mit großer Farbigkeit gemalt. Modern ist seine Sprache, dicht am gesellschaftlichen Leben dran, die in der Übersetzung von Axel Sanjosé sehr leicht, wie gesprochen rüberkommt – vielleicht braucht es genau das, damit die Strahlkraft der Bilder wirken kann. Seine Gedichte sind beziehungsreich, auf den Dialog mit dem Leser ausgerichtet, oft voller Anspielungen, die Deutungen sind wandelbar. »Dieses Gedicht ist eine Folge von Fallen: für den Leser und für den Korrekturleser Und für Den Veleger von Lyrik«, warnt Gimferrer gleich im ersten Gedicht seiner Sammlung. Wer sich darauf einlässt, in den Dialog eintritt, darf sich über luzide Gedanken freuen, über selbstreflektierende Literaturkritik, über die produktionsästhetischen Mechanismen von Lyrik. Stefan Hauck Pere Gimferrer: » Die Spiegel, der öde Raum«. Hanser, 2007, 128 Seiten, 14,90 Euro Weitere Buchtipps finden Sie hier!