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Paradiesische Zeitreise

11. September 2007
Redaktion Börsenblatt
In diesen drei Geschichten über das Meer kann man mehr über Katalonien erfahren als im besten Reiseführer. Josep Pla entführt in ein Paradies, das es so nicht mehr gibt, und zeigt, was es bedeutet, Gastfreundschaft und Abenteuer zu leben und zu erleben.
Wer das Leben im Süden kennen lernen will, die Menschen, den Wein, das Meer, der kommt um Josep Pla nicht herum. Der spanische Journalist und Schriftsteller gilt auch 25 Jahre nach seinem Tod als einer der meistgelesenen katalanischen Autoren. Das jetzt im Berenberg Verlag veröffentlichte Werk »Der Untergang der Cala Galiota« gehört zu seinem autobiografischen Vermächtnis und vermittelt die Stimmung des Lebens und der Menschen vor dem Hintergrund von Weltkriegen und Schiffbrüchen, Zeichen von Verderben und Lebensfreude trotz aller Widrigkeiten, die den Protagonisten widerfährt. In drei leise erzählten Geschichten wird dem Leser bewusst, warum katalanischen Schulkindern mit Plas Geschichten die eigene Literatur nahe gebracht wird: Der Roman verweist immer wieder auf die althergebrachten Sitten und Gebräuche, der Text atmet den Kolorit der katalanischen Landschaft am Meer. Alles in diesem Buch trägt die Stimmung von melancholischen Träumereien und Landschaftspoesien, die man mit einem trockenen Rosé und mediterranem Abendessen genießt. Annika Buß Josep Pla: Der Untergang der Cala Galiota. Berenberg Verlag, 2007, 152 Seiten, 19 Euro Weitere Buchtipps finden Sie hier!