Presseschau

Comics als Kunstwerke, "Rettet das Hörbuch", Brief aus Barcelona

20. September 2007
Redaktion Börsenblatt
"Anfangs wurden sie belächelt, auch verteufelt, dann Teil der Alltagskultur und Vorlage für die Pop-Art. Jetzt handelt man sie wie Kunstwerke", schreibt Kai Biermann in der "Zeit" über Comics. Weitere Themen: Die Besteuerung von Hörbüchern und Katalonien .
Kai Biermann schreibt in der "Zeit" über die immer höher steigenden Preise für originale Comiczeichnungen bei Auktionen: "Nach langwierigen juristischen Auseinandersetzungen ums Urheberrecht überlassen Zeichner heute den Verlagen nur noch Abdruckrechte und bekommen ihre Werke anschließend zurück. Viele nutzen sie als zweite Einnahmequelle, Käufer gibt es immer mehr. Manch einer, der in den goldenen Zeitaltern der Comics, in den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren, mit den X-Men oder mit Tim und Struppi aufwuchs, ist heute zu Geld gekommen und stillt die Sehnsucht nach seiner Kindheit durch den Kauf von Zeichnungen seiner Helden. Eine eigene Händlerszene ist entstanden,zu der etwa Carsten Laqua gehört, der Betreiber der gleichnamigen Galerie in Berlin und anerkannte Barks-Experte." Nobelpreis-Favorit Tomas Tranströmer mobilisiert in einer dpa-Meldung gegen die EU-Pläne zur Besteuerung von Hörbücher: "Mit der Vervierfachung der Steuer würde der schwedische Markt für dieses Literaturprodukt zusammenbrechen, hieß es in dem Aufruf. Bisher werden diese CD's in dem skandinavischen Land ebenso niedrig besteuert wie Bücher, die von der vollen Mehrwertsteuer ausgenommen sind. Die EU verlangt aber eine Besteuerung genau wie bei Musik-CD's oder Computerspielen auf CDRom. Der schwedische Markt für Hörbücher sei der wohl am weitesten entwickelte in ganz Europa, meinten die Autoren weiter. Er sei ebenso leicht zugänglich und vielfältig wie das Angebot an Lesebüchern." Stefanie Bolzen schreibt für die "Welt" einen Brief aus Barcelona: "Wirklich unterschlagen wird dem Frankfurter Publikum indes etwas ganz anderes: Die großen Autoren, die Katalonien vorzuweisen hat. Denn die ersten Folgen der Katalonien-Show zeigten eine blutige Schlacht darum, wer das Gastland repräsentieren dürfe. Autoren, die zwar katalanisch seien, aber auf Spanisch schrieben, dürften dies nicht, urteilten die Nationalisten, von denen es in Katalonien bekanntlich viele gibt, nicht zuletzt in der Regierung."