Wie
gemeldet hat das Londoner Unternehmen Risk Capital Partners (RCP) die 41 Borders-Superstores und 28 Läden der Marke Books Etc vom amerikanischen Borders-Konzern gekauft, Borders behält allerdings noch 17 Prozent am Unternehmen.
In einem Interview mit dem britischen Observer ließ RCP-Chef Luke Johnson keinen Zweifel daran, dass er im Buchgeschäft trotz der harten Konkurrenz eine Zukunft sieht. Ermutigend sei, dass der Buchmarkt nach wie vor wachse, so Johnson. Ich glaube, dass die Menschen mehr lesen, und die Tatsache, dass nur 30 bis 40 Prozent überhaupt Bücher kaufen, zeigt, dass noch großes Potenzial bei Buchkäufern besteht.
Borders hatte im August 1998 den ersten Borders-Superstore in Großbritannien eröffnet, nachdem der Konzern die Kette Books Etc übernommen hatte. Borders ist auf der Insel heute mit einem Umsatz von umgerechnet 320 Millionen Euro und einem Marktanteil von acht Prozent der drittgrößte Buchhandelsfilialist nach W.H. Smith und Waterstones.
Die Rabattschlachten gegen die Internethändler und Supermärkte wie Tesco oder Asda, die mehr und mehr das Buchgeschäft für sich entdecken, haben den Filialisten in den vergangenen Jahren jedoch in Bedrängnis gebracht: Vor allem der Umsatz mit Bestsellern muss mit immer größeren Rabatten erkauft werden bei dramatisch schrumpfenden Margen.
Gegen das schnelllebige Bestseller-Geschäft will Luke Johnson das Lebensgefühl setzen, das die Borders-Superstores vermitteln sollen: Unsere Filialen zielen auf Käufer, die Zeit in einer Buchhandlung verbringen wollen und dabei einen Kaffee trinken. Johnsons muss aber erst noch beweisen, dass das Superstore-Konzept eine Zukunft hat: Der US-Konzern hatte nicht nur in Großbritannien, sondern auch auf dem heimischen Markt ein gewaltiges Rentabilitätsproblem. Bei der Präsentation der Bilanz für 2006 im vergangenen März legte die Borders-Gruppe ein Strategiepapier vor, um den Buchhandelsriesen aus der Krise zu steuern. Unter anderen kündigte das Unternehmen an, sich von den meisten seiner Filialen im Ausland trennen zu wollen und sich auf das US-Geschäft zu konzentrieren.