"Es kann nicht angehen, dass Gross-Filialisten derzeit durch Druck auf und auf Kosten der Verlage ihre Handelsspanne um einen beträchtlichen Wert zu verbessern suchen. Sollte ihnen dieses gelingen, wissen wir genau, wer für den Ausgleich herangezogen wird - wir", so die AUB.
Im Buchhandel sei es zu "Marktverwerfungen" gekommen, die hauptsächlich auf einer "kurzsichtigen Bevorzugung großer Abnahmemengen durch Verlage" beruhen. Dies ermögliche Filialisten, einen Verdrängungswettbewerb zu führen, der viel zu oft erfolgreich ausgehe.
Um Chancengerechtigkeit herzustellen, fordert die AUB, dass Verlagsrabatte für alle Sortimente nur zwischen 40 und 50 Prozent liegen (Schulbüchern mindestens 25 Prozent, Fachbücher 35 Prozent). Die Gewährung von Boni, Werbekosten- oder sonstigen Zuschüssen dürfe nicht zum versteckten Rabatt für einige wenige werden, sondern sollten gleichberechtigt für alle Sortimente erfolgen.
Zudem wird die Abschaffung von Partieexemplaren, Partieergänzungen und Reisekonditionen zugunsten von Jahreskonditionen gefordert, eine formularfreie, gebührenfreie Remissionsquote von 10 Prozent, die spürbare und konsequente Besserstellung von DFÜ-Bestellungen sowie bei Erreichen von vereinbarten Mindestmengen 60 Tage Valuta mit anschließender Skontierung. "Wenn Filialisten durch Verlage von der Finanzierung ihres Lagers freigestellt werden, warum soll das nicht auch für Nicht-Filialisten möglich sein?", fragt die AUB in ihrem Brief.
Es gehe hier nicht nur um neue faire Konditionen-Modelle, sondern um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Unabhängigen Buchhandlungen und Verlage. "Die Herausforderungen der Zukunft werden wir nur durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit unter gleichberechtigten Partnern bestehen. Denn es könnte sein, dass die Verdrängung Unabhängiger Buchhandlungen nur der erste Akt ist, dem die Verdrängung Unabhängiger Verlage auf dem Fuße folgt", mahnen die Sortimenter.
Den vollständigen Brief - und die Möglichkeit, den Forderungen zuzustimmen - finden Sie unter folgendem Link: