Die Auszeichnung gilt Persönlichkeiten, die sich auf herausragende Weise literaturkritische und literaturvermittelnde Verdienste erworben haben. Der Preis ist mit 99 Flaschen Wein und der bei Hoffmann und Campe erschienenen Düsseldorfer Werkausgabe Heinrich Heines dotiert.
Klaus Reichert, Jahrgang 1938, studierte Philosophie und Literaturwissenschaft und arbeitete in den 60er Jahren als Lektor für die Verlage Suhrkamp und Insel. Von 1975 bis 2003 war er Professor für Anglistik und Amerikanistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1993 gründete er dort das interdisziplinäre Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit. Seit 2002 ist er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
Neben zahlreichen Veröffentlichungen zur Renaissance und Moderne arbeitete er zur Übersetzungstheorie. Er ist Herausgeber der deutschen James-Joyce-Ausgabe sowie der deutschen Ausgabe der Briefe und Tagebücher Virginia Woolfs und übersetzte u. a. William Shakespeare, Lewis Carroll, James Joyce, John Cage und das Hohelied Salomos. 1992 erschien sein Gedichtband Kehllaute, dem 2001 Wär ich ein Seeheld folgte. Zuletzt erschien Wüstentage, das Journal seiner Reise durch die Sinaiwüste.
1983 erhielt er den Christoph-Martin-Wieland-Preis, der alle zwei Jahre in Biberach an der Riß für herausragende Übersetzungen verliehen wird. 1996 erhielt er den Hessischen Kulturpreis für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung.