VTO

Kritik an neuem Preismodell

2. Oktober 2007
Redaktion Börsenblatt
Die Zusammenlegung von VLB und VTO und das damit verbundene Preismodell kritisiert der Münchner Verleger Herbert Utz (Herbert Utz Verlag) in einem offenen Brief an den Geschäftsführer der MVB, Ronald Schild.
In dem Brief, der zugleich an die Branchenpresse, an zahlreiche Verlage, Buchhändler, Zwischenbuchhändler und Bibliotheken verschickt wurde, legt Utz dar, weshalb VTO (demnächst libreka!) für viele Verlage nicht attraktiv sei. Als ein Argument führt Utz darin an, dass vor allem Wissenschaftsverlage kein Interesse daran hätten, ihre umfangreiche Backlist im Volltext online zu stellen – zumal von einigen Titeln nur noch wenige Einzelexemplare verfügbar seien. Utz beklagt zudem die massive Erhöhung der VLB-Gebühren für die Verlage, die VTO (libreka!) nicht nutzen wollen. Titel ohne Schlagwortmeldung würden rund 130 Prozent teurer, Titel mit Schlagwortmeldung 33 Prozent. Eine mögliche Reaktion auf die implizite Preiserhöhung bestünde für Utz darin, eine größere Zahl an Titeln vom VLB abzumelden. Dies könnte das VLB aber massiv beschädigen: Je "lückenhafter das VLB werden wird, desto weniger wird es sich als Standardreferenz behaupten können", so Utz weiter. Als Gegenmaßnahme schlägt Utz unter anderem vor, das bisherige Preismodell parallel beizubehalten. Eine andere Möglichkeit sei ein gestaffeltes Modell mit drastisch gesenkten Tarifen für Titelzahlen ab 100 oder ab 1.000 gemeldeten Titeln. Utz formuliert in seinem Brief zudem die Hoffnung, dass in Gesprächen mit der MVB noch eine Modifikation des neuen Preismodells erreicht werden könne.