Hörbuch

Hörbuchverlage rüsten sich für die Zukunft

10. Oktober 2007
Redaktion Börsenblatt
"Nachdem die erste große Euphorie auf dem Markt vorbei ist, geht es für die Hörbuchverlage darum, für die Zukunft gerüstet zu sein“, sagt Peter Bosnic (steinbach sprechende bücher) vom Sprecherkreis im Arbeitskreis Hörbuchverlage des Börsenvereins.
Für das Jahr 2007 rechnet der Börsenverein bei Hörbüchern mit einer moderaten Umsatzsteigerung, heißt es in einer Pressemitteilung. Im ersten Halbjahr belief sich das Plus auf acht Prozent, das ergibt die Konsumenten-Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die der Börsenverein in Auftrag gegeben hat. Im vergangenen Jahr wurden laut Studie mit Hörbüchern rund 160 Millionen Euro umgesetzt. Knapp die Hälfte aller Hörbücher wird in Buchhandlungen gekauft, die andere Hälfte verteilt sich auf Warenhäuser, Supermärkte, Downloads, den klassischen Versandhandel und den Versand über das Internet. "Download-Portale sind der einzige wirklich überzeugend wachsende Verkaufskanal für Hörbücher“, sagt Christine Härle (Eichborn LIDO), „auch wenn derzeit nur etwa fünf Prozent der Hörbücher als Download gekauft werden.“ 2006 sei der Umsatz mit Hörbuchdownloads um rund 180 Prozent auf knapp 6 Millionen Euro gestiegen, in der ersten Jahreshälfte 2007 noch um gut 30 Prozent. Das hänge eng zusammen mit der Einstellung der Käufer. „Den typischen Hörbuchhörer gibt es nicht, aber eines verbindet die meisten Nutzer von Hörbüchern: Sie sind sehr offen für moderne Technologien“, so Härle. Weil die steilen Wachstumskurven der vergangenen Jahre im Hörbuchbereich abflachen, will der Arbeitskreis die Hörbuchverlage fit für die Zukunft machen. „Es wurden 2007 zwar mehr Hörbücher gekauft, allerdings ist der durchschnittliche Preis für ein Hörbuch im Vergleich zum Vorjahr gesunken“, so Theresia Singer (headroom sound production) vom Arbeitskreis Hörbuchverlage. Der Durchschnittspreis lag nach Angaben des Börsenvereins im ersten Halbjahr bei 13,60 Euro, im Jahr davor lag er noch bei 15,44 Euro (minus 12 Prozent). „Das Potenzial liegt in der Klasse, nicht in der Masse“, so Singer. Deshalb müssten hohe Qualitätskriterien an die Produktion von Hörbüchern gelegt werden. „Der Reiz eines Hörbuchs liegt für den Hörer in der mitreißenden Präsentation von Literatur“, sagt Singer. Das sei in der Produktion aufwändig und kostspielig. „Doch nur wenn man diesen Aufwand betreibt, werden Hörbuchnutzer langfristig für das Medium begeistert.“ Eine Zusammenfassung des GfK Consumer Panel "Der Hörbuchmarkt“ kann abgerufen werden im Börsenverein des Deutschen Buchhandels bei Simone Mühlhauser, Referentin des Arbeitskreises Hörbuchverlage, unter der E-Mail: muehlhauser@boev.de