Politics, Price, Patience, Partnership und Print run: Auf diese fünf "Ps" setzt Li Pengyi von der China International Publishing Group, wenn er deutschen Verleger-Kollegen Ratschläge für den chinesischen Markteintritt gibt.
Soll heißen: Wer in China erfolgreich sein will, muss zunächst wissen, wie der gesetzliche Rahmen aussieht, den die Politik vorgibt. Für Co-Publishing-Projekte oder Joint Ventures (ausländische Verlagsgründungen sind nicht erlaubt) muss sich der deutsche Verleger einen Partner suchen, der wirklich zu ihm passt.
Er muss sich mit der Preisgestaltung auskennen, denn die Bücher sind in China deutlich billiger als im Westen das Niveau liegt etwa bei einem Zehntel europäischer Buchpreise. Ihm muss klar sein, dass auch auf einem großen Markt wie China das Auflagenniveau nicht unerschöpflich ist. Und er muss Geduld haben: Schließlich hat der Öffnungsprozess gen Westen erst vor wenigen Jahren begonnen.
Pengyis "Ps" waren die Quintessenz einer Podiumsrunde, die das Buchinformationszentrum Peking heute auf der Frankfurter Buchmesse veranstaltet hat. Nicht minder interessant für deutsche Verlage: Wu Wei vom chinesischen Information Center of State Council informierte über das Programm zur Übersetzungsförderung, das die chinesische Regierung seit 2004 anbietet und das mit Blick auf den chinesischen Gastlandauftritt 2009 in Frankfurt an Bedeutung gewinnen dürfte.
Ein regelmäßig aktualisierter Katalog bündelt rund 400 Titel, deren Übersetzung in andere Sprachen automatisch unterstützt wird. Verlage, die sich für andere Bücher interessieren, können aber ebenfalls entsprechende Förderanträge stellen. Die Auswahl ist groß: Jährlich erscheinen in China rund 230.000 Novitäten. Weitere Informationen zum Förderprogramm gibt es unter
www.chinabookinternational.com