Frankfurter Buchmesse

Die Konkurrenz kommt aus der IT-Welt

10. Oktober 2007
Redaktion Börsenblatt
Gibt es sie, die "Online-Offensive" im Fachinformationsmarkt? Nur bedingt, so das Fazit einer Podiumsrunde heute auf der Frankfurter Buchmesse.
Claus Wüstenhagen jedenfalls, Geschäftsführer bei Vogel Business Medien in Würzburg, ist "erstaunt, wie zurückhaltend vor allem mittelständische Verlage mit dem Thema umgehen." Seine Warnung: "Wer nicht selbst aktiv ist, wird von branchenfremden Anbietern bald links überholt". Von britischen E-Learning-Plattformen, in denen Verlage als Anbieter gar nicht mehr vorkommen, berichtete beispielsweise Armin Hopp, Vorstand bei Digital Publishing in München: "Die wesentliche Herausforderung wird es sein, hier wieder mitzumischen. Unsere großen Konkurrenten kommen nicht unbedingt aus der Buch-, sondern aus der IT-Branche". Das Problem für viele Verlage: Der Aufwand, sich bei digitalen Trends im Web auf dem Laufenden zu halten, ist hoch. "Wer ein Audiofile ins Netz stellt, denkt gleich, er hat schon ein Podcast-Angebot", warnt Sigrid Lesch, bei Thieme Programmleiterin für Elektronische Medien: "Es ist wichtig, sich auf Plattformen wie Youtube zu tummeln und zu wissen, was da eigentlich passiert". Ihr Plädoyer bei der Podiumsrunde, organisiert von der Akademie des deutschen Buchhandels: In den Verlagen müsse es eine Qualifizierungsoffensive rund um die elektronischen Medien geben: "Stattdessen setzen viele Verlage auf Outsourcing und verabschieden sich damit aus der Wertschöpfungskette."