"Ich will vor allem Wolfgang Hohlbein sehen": Auszubildene Yvonne Cremerius kam aus Essen angereist, um sich die Podiumsdiskussion mit ihrem Lieblingsautor anzuhören. Die Vorfreude war groß, und trotzdem es vor allem die Jugend in das Lesezelt im Außengelände der Messe zog, befanden sich unter den Zuhörern auch einige älteren Semesters wieder, die sich für die Meinungen von Wolfgang Hohlbein, Kai Meyer, Peter Schwindt, Jenny-Mai Nuyen und Moderator Bernd Dolle-Weinkauff aus dem Institut für Jugendbuchforschung interessierten. "Eigentlich ist der Drache nur ein Klischee der Fantasyromane", so Meyer auf die Frage an alle Beteiligten, was denn ein Drache eigentlich sei. Für Hohlbein ist der Drache ein Beschützer, für Schwindt etwas, das man überwinden muss. Alle waren sich einig, dass ein Drache nicht gleich ein Drache ist. Auf der ganzen Welt gibt es unterschiedliche Vorstellungen von Drachen und genauso sollen auch die Romane der Schriftsteller sein: einzigartig.
Wie ist das Image der Fantasyliteratur in der Branche? Die Meinungen waren eher geteilt. "Selbst große Zeitungen interviewen uns, das wäre vor zehn Jahren undenkbar gewesen", so Kai Meyer. "Es geht nicht darum, der Realität zu entkommen, siondern ihr einen Spiegel vorzuhalten": Diese Ansicht von Nuyen teilte auch Hohlbein, der keine Lehrbücher schreiben will, sondern Unterhaltung. "Wenn sich durch diese Unterhaltung die Jugend mehr für Geschichte interessiert, umso besser", so der Autor.