Writers in Prison

"Für die Freiheit des Wortes"

11. Oktober 2007
Redaktion Börsenblatt
Der P.E.N. hat heute auf die Verleihung der Hermann Kesten-Medaille 2007 aufmerksam gemacht, die am 15. November in Darmstadt verliehen wird. Bekommen wird sie der ermordete Türke Hrant Dink.
In einigen Ländern ist es keine Selbstverständlichkeit, dass die Menschen ihre Meinung sagen dürfen. Tun sie dies doch, werden sie zum Teil bedroht, verfolgt oder sogar ermordet, wie das Beispiel Anna Politkowskaja in der jüngsten Vergangenheit wieder zeigte. Der P.E.N. und der Börsenverein setzen sich schon lange für Pressefreiheit ein und sprechen sich gegen jede Form von Zensur aus. Heute stellten die beiden Institutionen ihre Arbeit auf einer Pressekonferenz mit dem Titel "Writers in prison" vor. Es wurden verschiedene verfolgte und getötete Autoren und Journalisten vorgestellt. Die Tschetschenin Mainat Kourbanova stellte sich auf der Pressekonferenz den Fragen. Sie ist eine der Stipendianten des "Writers in Exile"-Programms des P.E.N.-Zentrums, das gefährdete Autoren schützen soll. Sie beschrieb die schwierigen Zustände in ihrer Heimat, die aus den Folgen des Krieges resultieren, so Kourbanova. Auch ihr und ihrer Tochter wurde mit dem Tod gedroht. Sie wird noch eine Zeit lang in Deutschland bleiben müssen,um der größten Gefahr aus dem Weg zu gehen. Die Auszeichnung der Hermann Kesten-Medaille wird der Türke Hrant Dink, der 1996 die Wochenzeitung "Agos" gründete, nicht mehr erleben. Er wurde im Januar dieses Jahres getötet. Dink hatte den unterdrückten Armeniern stets seine Stimme gegeben. Die Verleihung der Hermann Kesten-Medaille findet am 15. November um 19 Uhr im Karolinensaal des hessischen Staatsarchivs in Darmstadt statt. Die Laudatio wird Daniel Cohn-Bendit halten.