Das vielfach ausgezeichnete Werk von Angela Krauß arbeite erfinderisch an und mit Gattungsgrenzen und -konventionen, heißt es in der Jury-Begründung des literarischen Beirats der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft. Es sei ohne Vorbehalt einer 'historisch-poetischen' Wahrnehmung verpflichtet. "Wie Peter Handke versteht sie Literatur als eine besondere Form des Wissens und Ahnens, als Gegenentwurf zu vorgefertigtem Denken und den zu umstandslos formulierten Meinungen", so die Jury.
Angela Krauß, die 1988 den Bachmannpreis gewann, wurde 1950 in Chemnitz geboren, studierte an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Ost-Berlin. Anschließend arbeitete sie in Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Von 1976 bis 1979 studierte sie am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig, wo sie seit 1981 als freie Schriftstellerin lebt.
Von Krauß liegen 18 Buchveröffentlichungen vor, zumeist bei Suhrkamp, Lyrik und Prosa-Werke, wie auch Essays (Poetik-Vorlesungen in Frankfurt am Main 2004). Zuletzt erschien "Der Strom" (Suhrkamp, 2019).
Die Preisverleihung findet am 6, Oktober, um 11:00 Uhr im Großen Sendesaal des ORF Radio Kulturhaus in Wien statt.