Wir Azubis sind keine Träumer

11. Februar 2008
Redaktion Börsenblatt
Ich bin 23 Jahre alt. Diese Tatsache verbindet mich mit dem Durchschnitt der Auszubildenden, die Heinz Gollhardt in seinem Artikel charakterisiert. Aber dies ist auch die einzige Gemeinsamkeit.
Als ich anfing als Aushilfe in eine Buchhandlung zu arbeiten, merkte ich sehr bald, dass Buchhändler der Beruf meines Lebens ist. Nicht weil ich leise in einer Ecke stehen und lesen möchte, sondern weil mich der buchhändlerische Hintergrund interessiert. Wie bestelle ich wo und wann und in welchen Mengen welche Titel? Dies ist nur eine alltägliche kaufmännische Frage auf der Arbeit, die ich so gut wie möglich erfüllen möchte. Ständig bibliografiere ich für Kudnen am Computer oder recherchiere im Internet. Diese Technik ist alltäglich und sehr wichtig für meine Arbeit, denn sie hilft mir den Kunden glücklich und zufrieden zu machen und das ist mein Ziel. " Ich habe den Verdacht, dass der Durchschnitt unserer Azubis nicht repräsentativ ist für den Durchschnitt junger Menschen" schreibt Heinz Gollhardt in seinem Artikel. Ich habe den Verdacht, dass dieser dargestellte Durchschnitt der Azubis der Buchbranche nicht den wahrhaftigen Durchschnitt repräsentiert! Zur Zeit besuche ich meinen ersten Schulblock in Frankfurt und dort sehe ich nicht die konservativen und kaufmännisch uniteressierten Azubis die Heinz Gollhardt beschreibt. Denn wie käme es dann dazu, dass gerade in Sortimentskunde und Allgemeine Wirtschaftslehre sich so stark am Unterricht beteiligt und belebt diskutiert wird? Auch in gemeinsamen Gesprächen wird klar, dass die Azubis hier keine Träumer sind, sondern dass sie das hohe Ziel haben hier viel zu lernen und zu leisten, damit man noch besser kaufmännisch und betriebswirtschaftlich aktiv werden kann und es schafft noch mehr zu verkaufen. So sind auch viele Azubis jetzt schon daran interessiert Möglichkeiten zu nutzen um sich weiterzubilden, mit dem Ziel in der Branche später aufzusteigen. Und genau diejenigen haben auch das kaufmännische und technische Potenzial dazu. Die Buchbranche verändert sich aufgrund neuer Medien immer mehr und wir Azubis sind sehr wohl gewollt da mitzuhalten und nicht auszusterben.