Comiczeichnerin starb mit 79

Abschied von Claire Bretécher

12. Februar 2020
von Börsenblatt
Ohne sie wäre die Comicwelt ärmer: Mit ihren Mädchen- und Frauencomics hat Claire Bretécher den "Bandes dessinées", wie Comic Strips auf Französisch heißen, bedeutende Impulse gegeben. Nun ist die französische Zeichenkünstlerin im Alter von 79 Jahren gestorben.

Böser, manchmal galliger Humor, freche Pointen – und dahinter ein emanzipatorischer Ansatz: das zeichnete Claire Bretéchers zeichnerisches Werk aus. Bekannt wurde sie mit ihren Comic-Serien "Agrippina" und "Die Frustrierten", die beim Pariser Verlag Dargaud erschienen. Ihre knollnasigen Heldinnen quälen sich mit den Launen der Pubertät herum ("Agrippina") oder stecken in Beziehungs- oder Identitätskrisen ("Die Frustrierten").

Bretécher wurde 1940 in Nantes geboren, begann ihre Karriere als Mitarbeiterin von René Goscinny im Jahr 1963. Ihre "Agrippina"-Bände erschienen seit 1988 auch auf Deutsch. Zeichnerinnen wie Marie Marcks und Ralf König wurden von ihr inspiriert. Die Werke von Claire Bretécher sind in der Vergangenheit auf Deutsch unter anderem bei Rowohlt erschienen, zwei "Agrippina"-Bände sind bei Reprodukt lieferbar. Für Juni hat Carlsen eine Neuausgabe der "Frustrierten" angekündigt.