Recht und Gesetz

Gerichtsurteil zu Venedikt Erofeevs Buch "Moskau – Petuški"

28. Februar 2008
Redaktion Börsenblatt
Galina Erofeeva ist mit ihrer Klage auf Unterlassung und Schadensersatz gegen den Verlag Albin Michel in allen Punkten gescheitert. Die Rechtmäßigkeit der Neuübersetzung bei Kein & Aber wurde vom Tribunal de Grande Instance de Paris bestätigt, teilt der Verlag mit.
Als der Verlag Kein & Aber im Herbst 2005 die Neuübersetzung von Venedikt Erofeevs Klassiker der modernen russischen Literatur "Moskau – Petuški" publizierte, wurde von der Agentin Galina Dursthoff die Rechtmäßigkeit dieser Ausgabe öffentlich heftig bestritten. Nun wurde vom Tribunal de Grande Instance de Paris am 29. Januar das Urteil verkündet. Die Klage wurde abgewiesen. Nach dem Urteil sei die Vergabe der Lizenz durch die Agentin Galina Dursthoff an den Zürcher Ammann Verlag unrechtmäßig gewesen, teilt Kein & Aber mit. Das Gericht habe zugleich eine vorsätzliche Verletzung des Verlagsrechts des Verlagshauses Albin Michel, Paris, festgestellt. Das Urteil muss Auswirkungen auf den noch in Deutschland anhängigen Hauptprozess gegen den Verlag Kein & Aber haben. Dort wird die Klägerin Galina Erofeeva wiederum von der Agentin Galina Dursthoff betreut. Das Landgericht Hamburg hat 2006 bereits eine einstweilige Verfügung auf Unterlassung der Verbreitung des bei K & A erschienenen Werkes zurückgewiesen. Die Neuübersetzung des Buches Moskau – Petuški von Venedikt Erofeev ist seit Herbst 2005 im Verlag Kein & Aber als Buch und Hörbuch lieferbar. Die Übersetzung von Peter Urban war 2006 für den Leipziger Buchpreis nominiert.