Trendbericht Kinder- und Jugendbuch 2008

Lesekompetenz ist kein Luxus

14. März 2008
Redaktion Börsenblatt
„Kinder aus weniger gebildeten und finanziell benachteiligten Familien brauchen eine stärkere Leseförderung für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft“ – so lautet der zentrale Appell des Trendberichts Kinder- und Jugendbuch 2008. Der Umsatz mit Kinder- und Jugendbüchern lag im Harry-Potter-Jahr 2007 um 24 Prozent höher als im Vorjahr.
Der Trendbericht wurde heute von der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj), dem Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ), der Stiftung Lesen und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels bei einer Pressekonferenz auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt. Geprägt wurden die Marktzahlen bei Kinder- und Jugendbüchern im vergangenen Jahr vor allem durch die Bestseller „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ und „Tintentod“. Der Umsatz mit Kinder- und Jugendbüchern stieg deshalb im Vergleich zum Vorjahr um rund 24 Prozent, auch der Anteil der Warengruppe am Gesamtumsatz der Buchbranche verzeichnete ein Plus. Betrug er 2006 noch 13 Prozent, wurden 2007 insgesamt 14,9 Prozent des Umsatzes mit Kinder- und Jugendbüchern gemacht. Die Zahlen hat media control GfK International im Auftrag des Börsenvereins ermittelt. „Die drei wichtigsten Auswahlkriterien für Eltern beim Kauf eines Buches sind das Thema, die Sprache und die Wissensvermittlung, das hat die Kinder- und Jugendbuch-Studie gezeigt, die der Börsenverein und die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen im November vergangenen Jahres vorgestellt haben“, sagte Klaus Willberg, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen. „Fast alle namhaften Kinder- und Jugendbuchverlage haben in der letzten Zeit darauf reagiert und verstärkt Sachbuchprogramme auf- und ausgebaut“, so Willberg. Allerdings sei es nach wie vor eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Herausforderungen, gerade weniger gebildeten und damit finanziell benachteiligten Familien den Zugang zu Kinder- und Jugendbüchern zu ermöglichen. „Das kann nicht die Aufgabe der Kinder- und Jugendbuchverlage sein“, sagte Willberg. Die aktuellen Zahlen zum Kinder- und Jugendbuchmarkt lesen Sie unter folgendem Link: