Hat der Fischer Verlag gerade eine Glückssträhne?
Bong: Ja, das kann man so sagen.
Ist es mehr als Glück, wenn Autoren des Verlags hintereinander den Deutschen Buchpreis und jetzt den Preis der Leipziger Buchmesse gewinnen?
Bong: Das ist Zufall, das hängt von Dingen ab, wie einer Dynamik in der Jury, die man nicht in der Hand hat.
Für das Image des Verlags aber ist es sehr förderlich.
Bong: Ja. Aber da gibt es andere Dinge, die wichtiger sind: eine kontinuierliche Programmarbeit über viele Jahre, der Blick für Werkzusammenhänge.
Sie haben von Ihrer Aufregung in Frankfurt kurz vor der Vergabe des Deutschen Buchpreises an Julia Franck erzählt. War es hier ähnlich?
Bong: Das war hier ganz ähnlich. Ich wusste, dass Clemens Meyer der Preis sehr viel bedeutet. Und es war nicht damit zu rechnen, dass die Jury abermals Erzählungen auszeichnet, umso größer war dann die Freude.
Der Deutsche Buchpreis hat den Verkauf von Julia Francks Mittagsfrau enorm befördert. Kann der Leipziger Preis jetzt eine ähnliche Wirkung entfalten?
Bong: Er wird den Verkauf beflügeln. Wir haben 30.000 Bücher nachgedruckt, zusammen mit der Startauflage macht das 40.000 Exemplare, das halte ich für eine realistische Erwartung. Es ist wunderbar, dass es den Preis gibt, aber die Wirkung aufs Publikum war zuletzt bei weitem nicht so groß wie die des Deutschten Buchpreises. Das mag auch am Genre liegen: Erzählungen verkaufen sich nun einmal in der Regel weniger gut als Romane.
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