Die Zahlen für das vierte Quartal, das am 2. Februar endete und die der Konzern in der vergangenen Woche veröffentlichte, sind auf den ersten Blick nicht schlecht: Das Unternehmen (515 Buchkaufhäuser in den USA, mehr als 1.000 Läden weltweit) erwirtschaftete bei einem Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar (834 Millionen Euro) einen Gewinn von 84,7 Millionen Dollar (54,4 Millionen Euro).
Dennoch steckt Borders mit Sitz in Ann Arbor in einer Liquiditätskrise und hat eine strategische Prüfung eingeleitet. Ziel ist es, neue Perspektiven für das Unternehmen zu entwickeln. Ausdrücklich eingeschlossen ist der Verkauf des Filialisten eine Lösung, über die schon häufiger spekuliert wurde, nicht zuletzt weil einer von Borders' Hauptaktionären die Finanzinvestoren-Firma Pershing Capital ist.
Pershing steht offenbar auch als Käufer für die Borders-Filialen in Australien, Neuseeland und Singapur bereit, falls das Unternehmen keinen anderen Käufer findet. Der Entschluss von Borders aus dem vorigen Jahr, alle ausländischen Filialen abzustoßen, wurde schon als deutliches Zeichen einer tiefen Krise gedeutet, in der der Betreiber von Buchhandels-Großflächen steckt.
Die Borders-Aktie war nach Bekanntgabe der Bilanz und den Verkaufsplänen um 29 Prozent eingebrochen.
Im gesamten Jahr 2007/2008 erzielte Borders einen Umsatz von 3,8 Milliarden Dollar (plus 4,2 Prozent) und einen Verlust von 157.4 Millionen Dollar, der den Verkauf der Filialen in Großbritannien und Irland berücksichtigt.